Promotion Ü30 Fragen (Erziehungswissenschaft)

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DerKleineText
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Promotion Ü30 Fragen (Erziehungswissenschaft)

Beitrag von DerKleineText »

Hallo,

bereits seit dem Abitur spielte ich mit dem Gedanken, zu promovieren. Leider wurde mir häufig gesagt, dass eine Promotion heute nichts mehr wert sei und man hierdurch nur wichtige Rentenversicherungsjahre etc. verlieren würde. Vor einem 3/4 Jahr habe ich nun meinen Master of Education abgeschlossen und möchte vor dem Referendariat nun doch das Thema Promotion in Angriff nehmen. Gerade meine Fach Erziehungswissenschaft hat mich immer sehr fasziniert und ich liebe es einfach, neue Dinge zu entdecken und zu erforschen. Ich habe bisher mehrere Veranstaltungen hierzu besucht und mich auch allgemein über die Promotionsmöglichkeiten in meinen Fachbereichen informiert. Einige wichtige Fragen sind bisher jedoch unbeantwortet geblieben. Vielleicht könnt ihr Erfahrene mir da weiterhelfen:

1.) Ich bin nun bereits 32 und würde zu Beginn der Promotion auf die 33 zugehen. Nun würde ich alternativ zum Referendariat gerne nach der Promotion als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni tätig sein. Meine Frage wäre nun, ob mit einem guten Thema bzw. Forschungsfeld auch der Einstieg mit 36/37 Jahren noch gegeben ist, oder bin ich da bereits zu alt für einen beruflichen Einstieg an der Uni?

2.) Wer von euch ist Ü30 und wie habt ihr euch finanziert?



Ich bedanke mich jetzt schon einmal für eure Hilfe.
Zuletzt geändert von Sebastian am 17.02.2019, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fachrichtung im Betreff ergänzt
spirograph
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Re: Promotion Ü30 Fragen (Erziehungswissenschaft)

Beitrag von spirograph »

Hi,

ich will dir gern als Lehrkraft, wissMA u Doktorandin antworten.

Ich würde empfehlen, wenn du gerade keine stelle an der uni hast (wissMA oder LfbA) doch erst das Ref zu machen. Danach biste rund ausgebildet und kannst Dich immernoch abordnen lassen oder zur Uni zurück.

Vergiss dein Alter. Für Lehrkräfte mit Diss-Ambitionen gelten andere Gesetze. Es fehlt überall an Leuten, die sich auf den tingel-tangel-Befristungsbums einlassen wollen. Ich mein, als verbeamtete Grundschullehrkraft in Sachsen würde ich ne A13 kriegen, DAS verdienen Juniorprofessoren, die durch hochselektive Nadelöhre gegangen sind!? Wer macht also dann den Uni-Befristungstanz mit, wenn es EASY auch anders geht!? Ist bei uns ne drei Jahres-Stelle in Vollzeit ausgeschrieben, bewerben sich 4 Leute. Davon sind meist 3, wenn nicht alle unpassend. Es geht in die Verlängerung d Ausschreibung. Über Jahre so erlebt.

Geh ma zu deiner "School of Education" und informiere Dich da. Oder bei der Nachwuchsförderung deiner Uni. Ggf haste n Prof., bei dem Du mit deinem Master warst u kannst den anhauen. Du musst die Trommel rühren u dort hin u dein Anliegen vortragen. Eigentlich suchen die stets Leute. Wenn der nich will, dann der nächste. Zu einem, wo Du Sympathien hast. EInfach hin, Dich vorstellen, sich kennernlernen.

Ich mein, ich sehs ja: Chef sagt mir, wir brauchen Nachwuchs, ich soll als Dozentin im Seminar fragen. Mach ich. Dann im Seminar: "Könnten Sie sich vorstellen, nach der Uni, zu forschen, als wi MA?", 30 Leute gucken mich an, dann: "Ist das nich befristet?", ich: "Also, mmh, durchaus [Stimme im Kopf: Spiro, du musst denen das schon so sagen, wie es ist!], ja, ist es!", die Seminarleute ziehen ihre Augenbrauen hoch, keine weiteren Wortmeldungen mehr--. Zig mal erlebt.

Lehramt, Lehrkräftemangel...das geht die nächsten Jahre so weiter. Mach erstma ggf. Ref --> WOBEI: das kann man nun auch in Teilzeit machen! CHECK DAS MA! Fällt mir grad ein! Da kannste beides: Ref u Diss machen! Finanziert auch ohne Uni-Stelle! Ggf. kleinen Lehrauftrag noch dazu!? :-)
In manchen Bundesländern kann man das Ref in Teilzeit machen, in Berlin ohne Begründung. In bspw. Sachsen, wenn man Angehörigen pflegt, Kids hat oder Diss oder Habil schreibt. :-) Cool, was? :-)

Bei Fragen, frag.

Dir maximale Erfolge!

spiro
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Kusmar
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Re: Promotion Ü30 Fragen (Erziehungswissenschaft)

Beitrag von Kusmar »

@DerkleineText: Ich war sogar noch älter als Du, als ich mit der Diss begann. Wenn du für dein Thema brennst und du unbedingt eine Diss machen willst, dann mache das. Mach dich wegen des Alters nicht verrückt.
teilchenphysik196
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Re: Promotion Ü30 Fragen (Erziehungswissenschaft)

Beitrag von teilchenphysik196 »

Ich war bei Beginn meiner Diss Mitte 40. Ich habe das ganze neben meinem Job her gemacht, mit leicht reduzierter Arbeitszeit und einer Gehaltskürzung, die zu verkraften ist. Das ist aber nur etwas für die ganz Harten, empfehlen kann ich es nicht - und wenn, dann nur für sehr selbstdisziplinierte Leute ohne Stress im Job, ohne Kinder, ohne "Projekte" wie Hausbau oder häuslicher Seniorenpflege und mit robuster Gesundheit. Das Alter fand ich übrigens einen großen Vorteil. Zum einen Jahrzehnte Berufserfahrung, was bei einer Diss sehr hilft. Zum anderen kann man im Alter wesentlich besser mit Komplexität umgehen. Mein vielschichtiges, interdisziplinäres Thema hätte ich in dieser Form mit Mitte 20 sicher nicht bearbeiten können. Hauptmotiv zur Diss war Freude an Forschung, die ich erst in späteren Jahren entdeckt habe. Nach dem Diplom damals wollte ich arbeiten und nur noch raus aus der Uni.
dr_superman
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Re: Promotion Ü30 Fragen (Erziehungswissenschaft)

Beitrag von dr_superman »

Hier auch Beginn Ü40; nebenbei eine halbe Stelle an der Uni und Nebenjobs als Lehrkraft für Bildungsträger. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon fast 10 Jahre an der Uni gearbeitet, aber nie einen passenden Betreuer gefunden.
Als dieser dann da war, habe ich dann das, was ich im Kopf hatte, einfach runter geschrieben habe und war deshalb in sehr kurzer Zeit damit fertig.
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