Promotion als Lehrer (Abordnung an Uni)

caipirinha11085
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Re: Promotion als Lehrer (Abordnung an Uni)

Beitrag von caipirinha11085 »

Derfreiburgfan hat geschrieben: ↑11.12.2018, 00:35 Wow danke.
Ich hätte 8 Stunden Seminar der Rest 12,5 für x.
So wie ich es verstanden habe ist in der semesterfreien Zeit 2 Tage Anwesenheit grob erwünscht.
Da muss ich dann Urlaub nehmen, wenn ich mal weg will.
Ich blicke das mit der Arbeitszeit nicht so recht, was wohl an meinem „NichtUnidasein“ hängt. Das bin ich nicht gewohnt.
Kernarbeitszeit heißt dann was an einer Uni?

Mit diesen Anwesenheitstagen schaut das Ganze schon anders aus.
Hinzu kommt halt auch die ca 1 Stunde Fahrzeit.
Um das mal zusammenzufassen: Du würdest dein Gehalt beibehalten, dafür 3 normale Schultage arbeiten und 2 Tage Uni. Die 2 Tage Uni gelten unabhängig davon, ob das Semester läuft oder nicht.
Von den 2 Tagen sind 8 Stunden Seminar. Da bleibt dir pro Woche unter 1 Tag für die Promotion, da du dein Seminar ja am 2. Tag auch noch vorbereiten musst - wenigstens kurz. Das klingt schwer realisierbar und wohl nur, wenn du deine Wochenenden opferst.
Als befristeter WiMa unter TVL-13 mit 50% hatte ich 2 Stunden Lehrverpflichtung, wenn ich mich recht erinnere, ggf. auch 2,5. Jedenfalls keine 8. Um wie viel würde sich denn deine Lehrverpflichtung an der Schule verringern? Bliebe es dabei, dass du insgesamt bei den 26 Stunden bleibst (mit Uni-Lehrdeputat), würde sich die Gesamtlehrvwerpflichtung erhöhen oder verringern?

Deine Fragen scheinen auch daher zu kommen, dass du noch nicht identifiziert hast, welche Regelungen für dich genau gelten. Stehst du weiterhin in einem Arbeitsverhältnis mit einer Abordnung oder in zwei Arbeitsverhältnissen, eines an der Schule und eines an der Uni? Das ist ja entscheidend für all diese Fragen. Kannst du denn die Fragen zu Urlaubsanspruch, Anwesenheitszeit usw nicht mit deinem Arbeitgeber klären?
Derfreiburgfan
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Re: Promotion als Lehrer (Abordnung an Uni)

Beitrag von Derfreiburgfan »

Was ich jetzt herausgefunden habe.

An der Uni wäre ich 3 Tage mit 21 ZeitStunden. Davon 8 mal a 45 Minuten Lehrveranstaltungen.
Ich hätte also den Rest für Diss und Vorbereitung/Nachbereitung usw.
18 Tage im Jahr Urlaub und halt die Schulferien.
Zusätzlich in den Semesterferien die Möglichkeit, einen Tag von den 3 Unitagen Homeoffice zu machen.

In der Schule hätte ich statt 27 Stunden 13 Schulstunden zu halten an 2 Tagen. Hier hätte ich keine Klassleitung und auch keine Hauptfächer. Was das Ganze natürlich erheblich vereinfacht.
So hätte ich eine perfekte Verzahnung von Wissenschaft und Praxis.
kal-el
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Re: Promotion als Lehrer (Abordnung an Uni)

Beitrag von kal-el »

Diese Trennung von Arweitszeit und Netflix/Chill ist weg. Nach Hause kommen = mit Laptop u Wlan offn Sofa weitermachen./quote]

Ich bin wenigstens soweit, dass ich neben laptop auf Sofa schon mal Netflix laufen lasse beim mails beantworten...:)

Aber stimmt schon. Ich mache den Uni-Zirkus nun seit 11 Jahren mit und es gibt Zeiten, da hänge ich mich so rein, dass es echt so aussieht, wie beschrieben;
aber man kann / muss sich auch mal am Riemen reißen und sagen: nö, tatsächlich am Wochenende oder nach 22 Uhr nicht mehr. Weil man könnte ständig und immer arbeiten. Was für mich auch ein Lernprozess war: für die Studierenden nicht immer die Eisen aus dem Feuer holen. Beispielsweise vergessen sie sich für die Prüfung anzumelden, weil sie die Frist verpasst haben (der Goldfisch war krank). Als Dozent kann ich das mit einem kurzen Aufschlagen beim Prüfungsamt beheben. Aber: das wäre dann der Tag, an dem ich eigentlich für einen Artikel (bei Dir Deine Diss) reserviert habe, das heißt, Recherche, Citavi...
früher bin ich trotzdem in´s PA gefahren, mittlerweile überlege ich es mir echt, vor allem, wenn mich der Studierende erst einen Tag vor deadline anmailt..... nachts um 23:00 Uhr...
An der Uni wäre ich 3 Tage mit 21 ZeitStunden. Davon 8 mal a 45 Minuten Lehrveranstaltungen.
Ich hätte also den Rest für Diss und Vorbereitung/Nachbereitung usw.

Also das ist sportlich. Du wirst die ersten zwei Semester nicht zur Diss in der Arbeitszeit kommen, sondern Dich ganz dem Unterricht widmen. Was auch oft schwierig ist:
keiner wird Dir zeigen, wie es geht. Also elektronisches System, Modulbücher, Prüfungen erstellen, Hausarbeiten anleiten....
das alles rauszufinden, kostet schon Zeit.
Das mit dem Urlaub ist wie gesagt auch relativ zu sehen, ich hatte wie gesagt in 11 jahren noch NIE! einen Tag offiziell Urlaub /Tag krank. Man regelt das intern. Aber das ist woanders evtl anders.

Wenn ich mir das so insgesamt überlege, frage ich mich schon, was mich an dem Laden noch hält :lol:

Als befristeter WiMa unter TVL-13 mit 50% hatte ich 2 Stunden Lehrverpflichtung
ich 5.
spirograph
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Re: Promotion als Lehrer (Abordnung an Uni)

Beitrag von spirograph »

Derfreiburgfan hat geschrieben: ↑11.12.2018, 19:39 An der Uni wäre ich 3 Tage mit 21 ZeitStunden. Davon 8 mal a 45 Minuten Lehrveranstaltungen.
Ich hätte also den Rest für Diss und Vorbereitung/Nachbereitung usw.
18 Tage im Jahr Urlaub und halt die Schulferien.
Zusätzlich in den Semesterferien die Möglichkeit, einen Tag von den 3 Unitagen Homeoffice zu machen.

In der Schule hätte ich statt 27 Stunden 13 Schulstunden zu halten an 2 Tagen. Hier hätte ich keine Klassleitung und auch keine Hauptfächer. Was das Ganze natürlich erheblich vereinfacht.
So hätte ich eine perfekte Verzahnung von Wissenschaft und Praxis.
Mmh, die Uni bekommt mit Dir einen vollausgebildeten Lehrer, der dann an 3 Tagen 4 Seminare gibt. Also mitner halben Stelle n volles Deputat hinlegt --- und den Rest der Zeit dann - in 15 Zeitstunden - das alles vorbereitet, orgamäßig abwickelt, aber auch vollends in Mail greifbar ist. An den anderen zwei Tagen machst Du in der Schule noch 13 Schulstunden. Mmh, das sind zwei Hochzeiten, auf denen Du dann tanzt. Schmaler wäre es, wenn Du neben deinem Lehrerjob promovierst. Da haste 3 Monate frei, kannst einsträngig daran arbeiten. Ggf für mehr Geld, mehr Ruhe, nicht per Mails greifbar. Diese Verzahnung ist eine Verbindung aus Uni-Lehrknecht und Schulkraft. Wissenschaft (!) findet in dem Modell dann außerhalb der Arbeitszeiten, am weekend und in Urlaubstagen statt. Würde ich mir überlegen. Ganz ernstlich. Lehren anner Uni kannst Du auch mitm Lehrauftrag machen.

Es ist wie kal-el sagt: In den ersten zwei Semester, das ist 1 Jahr, wirst Du zu null kommen. Die ganze Lehre vorbereiten, sich in die Orga einfinden, keiner sagte Dir was/ will Dir was sagen. Mein Rat: Wenn Du Bock dazu hast, kauf n Päckchen Kaffee und n Alpenveilchen, geh zu deiner Sekretärin, stell Dich nett vor und bitte sie Dir das Orga-Programm zu zeigen. Frage der Löcher in den Bauch, schreibe Dir Notizen: Wer ist mein Ansprechpartner b Prüfungsamt? Wer macht die Lehrveranstaltungsplanung (Vordrucke f die Anmeldung?)? Wann sind Stichtage? Wie wird das mit anderen LV koordiniert, gibt es execl-Übersichten? Wie geht das Daten- und LV-system? Wie kannst Du Dateien hochladen und Rundmails an deine Studis schreiben? Wo siehste, wer in deinem Seminar ist? Wann sind Dienstberatungen/Arbeitssitzungen? Wer leiht Schlüssel aus? Wo gibts Kopierkarte? Beamter? Kabel dazu? Schlüssel? Fernleihen (geht das über Lehrstuhl)? Wer macht deinen Webauftritt? usw. SO kriegst Du den Kickstart in das Ganze. Und es ist auch eine Aufgabe der Sekretärin Dich da einzuarbeiten, zumindest Wissen nicht vorzuenthalten. Als Dankeschön eben Kaffee & Blume. Das spart Dir: induktiv auf Probleme ("Mmh, müsste ma was kopieren, nur wie, wo, mit was?") aufmerksam werden, lange Erfragewege. Kannste glauben nak nak.

Alles in allem. Probier dein Glück. Ist natürlich toll f die Uni: halbe Stelle, volles Deputat. "Die Ausbeutung des Menschen erreicht eine neue Qualität", singen, glaube ich, Tocotronic. Meine Befürchtung: Du wirst aufgerieben, findest keine Ruhe u Zeit f Diss, verdienst ggf less Knack. Ich würde sowas nicht machen. Ich ächze schon mit meinen 8 SWS und Diss "nebenbei". Normal hätte ich aufner vollen Stelle nur 4 SWS, so will es die Landeslehrveranstaltungsverordnung,----, anyway. Aber dazu habe ich keine Schule mehr...

Dir alles Gute!

spiro
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Re: Promotion als Lehrer (Abordnung an Uni)

Beitrag von flip »

Also 8 SWS Lehre auf ner 2/3 Stelle ist aber mehr als ungewöhnlich. Da wirst du zu gar nichts kommen, was darüber hinaus noch mit der Diss zu tun hat.
Koenigsportal
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Re: Promotion als Lehrer (Abordnung an Uni)

Beitrag von Koenigsportal »

flip hat geschrieben: ↑12.12.2018, 13:59 Also 8 SWS Lehre auf ner 2/3 Stelle ist aber mehr als ungewöhnlich.
Scheint ein Trend zu sein: Bin jetzt auch auf eine Ausschreibung mit 8 SWS bei einer 50%-Stelle gestoßen. Zwar kein pädagogisches Institut, aber auch in Lehrerbildung eingebunden. Vielleicht setzen die die leistbaren Seminarstunden mit Unterrichtsstunden an Schulen gleich? Oder nur ein weiterer Fall gnadenloser Ausbeutung. :evil:
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Re: Promotion als Lehrer (Abordnung an Uni)

Beitrag von Derfreiburgfan »

Laut Uni ist Vollzeit 18 SWS
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Re: Promotion als Lehrer (Abordnung an Uni)

Beitrag von spirograph »

....18 SWS macht ne LfbA in Vollzeit anner Uni; volles Lehrdeputat offner Vollzeit-wiMa-Stelle sind 8 SWS. Checkt eure Landeslehrveranstaltungsordnungen (googeln und nachlesen, ist allet geregt hier inner BRD). Ich weiß von mir - volle Stelle - dass ich laut Ordnung 4 SWS machen müsste. Weil es aber Absprachen im Mittelbau gibt, machen wohl ´alle´ 8 SWS. Ob das der Rektor weiß, weiß ich nicht. Ich kenne auch Leute auf halben Stellen hier die 2 SWS machen u nich - um i d Logik zu bleiben - 4 SWS. Schon unfair. Ne halbe Stelle, 8 SWS? Pfffff. Saftladen. Es gibt aber Leute, die das dankbar mitmachen. Dumping! Man könnte locker klagen. Einst machte ich von meinem Remonstrationsrecht (habsch da gelernt, die Bezeichnung/ Praxis!) gebrauch u sprach das an ("Hey Chef, ich will nur 4 SWS!" :-) ), sofort musste ich zum Dekan, der drohte mir....das warn Schauspiel. Die waren in GROßER Sorge, dass das d Personalrat mitbekommt!!!! An einer anderen Uni klagte jemand - und bekam Recht, so dass dort alle gesetzeskonform arbeiten. Ich kenne auch Leute auf vollen wiMA-Stellen, die 12 SWS machen - und systematisch vom Promovieren abgehalten werden. WIE die die Seminare dann "gestalten" oder "abfrühstücken", steht aufm anderen Blatt. Manche habe ich als Studentin "erleben dürfen". Absolut null Engagement, lediglich aufschlagen, kein Beamer, kein Vortrag, keine Sozialformwechsel, keine Gestaltung, keine Mühe nix. Es ist auch in der Lehramtsausbildung vollkommen hupe, wie die Seminare -ggf als Modell f d Gestaltung v Lehr-u Lernprozessen - "gehalten" werden. Obwohl es z.T. Dozenten waren, die vollausgebildete Lehrer sind, waren die Seminare einzig durch das pure örtlich-spatiale "Aufschlagen" des Dozenten "gestaltet". Mehr hat da nich stattgefunden.

Lieber Freiburg-Fan, überlege dir das gut. Gucke auch mal, was das WissZeitgesetz Dir sagt....auch spannend dann, wenn man systematisch vom effektiven Promovieren abgehalten wird durch Nebenkriegsschauplätze wie unverhältnismäßig viel Lehre. Mit 21 h angestellt anner Uni, haste da ne halbe Stelle und machst n volles Leputat. Normal wären das : 2 SWS. Du machst das vierfache. Super Deal für Uni, die lachen sich ins Fäustchen. Ggf. bekommste weniger Geld dafür als in deinem normalen Beruf!? Dazu das Hin und her, per Mail stets greifbar, Hausarbeiten kontrollieren, Orga-Bums; und die restlichen Stunden von den 21h langen nich, um 4 Seminar zu wuppen. Sieh zu, dass Du vorbereitungsarme Seminare bekommst: ggf. Praktika betreuen oder sowas. Pragmatisch und Für Dich denkend. So berauschend, wie sich das ggf. jetzt anfühlt - jedem Anfang wohnt n Zauber inne und so - wird das nicht, weil die Bedingungen zu krass sind.

Viel Erfolg,

spiro
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Derfreiburgfan
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Re: Promotion als Lehrer (Abordnung an Uni)

Beitrag von Derfreiburgfan »

Lehrkräfte für besondere Aufgaben (Beamte in der Laufbahn des Akademischen Rats oder der Akademischen Rätin und vergleichbare Beamte der Vierten Qualifikationsebene), je nach dem Umfang der sonstigen Dienstaufgaben
13 bis 18 Lehrveranstaltungsstunden,

Das Triff auch mich zu oder?
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Re: Promotion als Lehrer (Abordnung an Uni)

Beitrag von spirograph »

...das musst Du wissen. Ich denke, Du bist als wiMa abgeordnet. DA musste gucken in der LLVO (steht dort: 4 SWS, voll). :-) Lass Dich nich ausbeuten und unter Wert broochste Dich - heute: Lehrkräftemangel! - och nich verkaufen. interamt.de, bund.de sind tolle Portale, wo DU angemessene Stellen für Dich finden kannst. Wo Leute deine Qualifikation angemessen gratifizieren und sich nich ob iwelcher dankbarer Blauäugigkeit, die man an jedem Anfang überall so hat, ins Fäustchen lachen. Glaube mir, Abordnung, 8 SWS dort 13 h dort, dazu ständiges Greifen durch Mail usw, dann dazu noch ernsthaft Diss...could be a hard run. Da fährste besser: das weitermachen, wasde routiniert kennst, eben Lehrer, dann in Ferien u am Wochenende, Feierabend, Diss vorantreiben. Zweigleisig. Nicht dreigleisig mit Logistik dazwischen. Mit einem Gleis in einem System (Schule), was DU easy kennst u xmal gemacht hast. So kann man Diss erstmal vorantreiben. Dann später vllt. eine volle Stelle als wiMA iwo. Alles andere ist einanvisierter, kalkulierter Ausbrennvorgang.
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