Zitiertechnik (medizinische Diss.)
Verfasst: 27.10.2018, 23:06
Hallo,
ich hoffe, dass ich mit meinen Fragen in diesem Forum richtig bin.
Ich bin gerade dabei, eine medizinische Dissertation zu einem psychiatrischen Thema abzuschließen. Es handelt sich um eine reine Literaturarbeit.
Ich stelle einfach mal meine Fragen. Die Beispiele sind keine Originale aus meiner Arbeit. Die syntaktische Struktur entspricht aber genau meinen Beispielen im Original. Ich habe nur den Inhalt angepasst. Inhaltlich macht also nicht jedes Beispiel unbedingt so viel Sinn.
1) Muss bei direkten Zitaten der Literaturverweis immer direkt hinter dem in Anführungszeichen stehenden Zitat stehen oder ist es nur wichtig, dass die Literaturangabe im Satz vorkommt und dem Zitat eindeutig zuzuordnen ist.
Also, als Beispiel: Bauer (1983, S. 88) stellt fest: "Psychosen sind mittlerweile unter Männern genauso häufig wie unter Frauen".
Oder wäre da korrekter: Bauer stellt fest: "Psychosen sind mittlerweile unter Männern genauso häufig wie unter Frauen" (1983, S. 88).
2) Kombination von direkten und indirekten Zitaten in einem Satz: Meinen eigenen Recherchen zufolge handelt es sich hierbei um einen allgemein strittigen Fall. Trotzdem möchte ich es gerne nochmal hier fragen:
Bauer (1983, S. 98) zufolge ist es Ausdruck ihrer "affektiven Instabilität" und "kognitiven Verzerrung", dass psychotische Patienten sich vor fremden Personen fürchten.
Oder wäre hier korrekter: Bauer (1983, S. 98) zufolge ist es Ausdruck "ihrer affektiven Instabilität" (Ebd.) und "kognitiven Verzerrung" (Ebd.), dass psychotische Patienten sich vor fremden Personen fürchten.
Ich finde die erste Lösung deutlich eleganter. Durch Angabe des Autorennamens ist die Zuordnung ja auch kein Problem.
Ein anderes Beispiel noch:
"Als zentrales pathogenes Moment" der affektiven Psychose sieht Bauer (1988, S. 102) das fragmentierte Selbst sowie die ausgeprägten interpersonellen Ängste.
Hier wäre auch vorstellbar: "Als zentrales pathogenes Moment" (1988, S. 102) sieht Bauer das fragmentierte Selbst sowie die ausgeprägten interpersonellen Ängste (Ebd.)"
Was mir bei beiden Beispielen klar ist, ist, dass sichergestellt sein muss, dass sowohl direktes als auch indirektes Zitat als gemeinsame Quelle Bauer 1983, S. 98 bzw. Bauer 1988, S. 102 haben.
3) Wenn ich mich auf einen Autor beziehe, der verschiedene Gründe für Psychosen unterscheiden hat - wie genau zitiere ich das dann?
Gregor (1971) unterscheidet als mögliche Ursachen der Psychosen genetische Prädisposition, psychischen Stress, Drogeneinnahme, interpersonelle Zurücksetzung und ausgegprägten Egoismus.
Muss ich die einzelnen Unterscheidungen (die ja alle keine orginellen Wortschöpfungen o.ä. sind) in einfache Anführungszeichen (im Sinne einer Distanzierung) oder gar in doppelte Anführungszeichen (d.h. direktes Zitat) setzen oder kann es einfach so bleiben?
Die Originalität liegt ja in dem Fall eher in der Zusammenstellung/Auflistung der unterschiedlichen Ursachen.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel und gut verständlich.
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße,
Georg
ich hoffe, dass ich mit meinen Fragen in diesem Forum richtig bin.
Ich bin gerade dabei, eine medizinische Dissertation zu einem psychiatrischen Thema abzuschließen. Es handelt sich um eine reine Literaturarbeit.
Ich stelle einfach mal meine Fragen. Die Beispiele sind keine Originale aus meiner Arbeit. Die syntaktische Struktur entspricht aber genau meinen Beispielen im Original. Ich habe nur den Inhalt angepasst. Inhaltlich macht also nicht jedes Beispiel unbedingt so viel Sinn.
1) Muss bei direkten Zitaten der Literaturverweis immer direkt hinter dem in Anführungszeichen stehenden Zitat stehen oder ist es nur wichtig, dass die Literaturangabe im Satz vorkommt und dem Zitat eindeutig zuzuordnen ist.
Also, als Beispiel: Bauer (1983, S. 88) stellt fest: "Psychosen sind mittlerweile unter Männern genauso häufig wie unter Frauen".
Oder wäre da korrekter: Bauer stellt fest: "Psychosen sind mittlerweile unter Männern genauso häufig wie unter Frauen" (1983, S. 88).
2) Kombination von direkten und indirekten Zitaten in einem Satz: Meinen eigenen Recherchen zufolge handelt es sich hierbei um einen allgemein strittigen Fall. Trotzdem möchte ich es gerne nochmal hier fragen:
Bauer (1983, S. 98) zufolge ist es Ausdruck ihrer "affektiven Instabilität" und "kognitiven Verzerrung", dass psychotische Patienten sich vor fremden Personen fürchten.
Oder wäre hier korrekter: Bauer (1983, S. 98) zufolge ist es Ausdruck "ihrer affektiven Instabilität" (Ebd.) und "kognitiven Verzerrung" (Ebd.), dass psychotische Patienten sich vor fremden Personen fürchten.
Ich finde die erste Lösung deutlich eleganter. Durch Angabe des Autorennamens ist die Zuordnung ja auch kein Problem.
Ein anderes Beispiel noch:
"Als zentrales pathogenes Moment" der affektiven Psychose sieht Bauer (1988, S. 102) das fragmentierte Selbst sowie die ausgeprägten interpersonellen Ängste.
Hier wäre auch vorstellbar: "Als zentrales pathogenes Moment" (1988, S. 102) sieht Bauer das fragmentierte Selbst sowie die ausgeprägten interpersonellen Ängste (Ebd.)"
Was mir bei beiden Beispielen klar ist, ist, dass sichergestellt sein muss, dass sowohl direktes als auch indirektes Zitat als gemeinsame Quelle Bauer 1983, S. 98 bzw. Bauer 1988, S. 102 haben.
3) Wenn ich mich auf einen Autor beziehe, der verschiedene Gründe für Psychosen unterscheiden hat - wie genau zitiere ich das dann?
Gregor (1971) unterscheidet als mögliche Ursachen der Psychosen genetische Prädisposition, psychischen Stress, Drogeneinnahme, interpersonelle Zurücksetzung und ausgegprägten Egoismus.
Muss ich die einzelnen Unterscheidungen (die ja alle keine orginellen Wortschöpfungen o.ä. sind) in einfache Anführungszeichen (im Sinne einer Distanzierung) oder gar in doppelte Anführungszeichen (d.h. direktes Zitat) setzen oder kann es einfach so bleiben?
Die Originalität liegt ja in dem Fall eher in der Zusammenstellung/Auflistung der unterschiedlichen Ursachen.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel und gut verständlich.
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße,
Georg