Welcher Verlag für Doktorarbeit? - 2 Optionen

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haknam
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Welcher Verlag für Doktorarbeit? - 2 Optionen

Beitrag von haknam »

Hallo alle,

ich habe im Jahr 2017 meine Dissertation verteidigt, die Korrekturen gemacht und jetzt habe ich die Druckreife von meinem DV in der Tasche. Seit einigen Wochen rede ich mit einigen Verlagen über die Veröffentlichung. Campus reviewt die Arbeit noch aber die anderen sind schon fertig. Nach einigen Absagen, habe ich jetzt auch Zusagen, nämlich transcript und Königshausen & Neumann.

Beide Verlage machen ein ähnliches Angebot. Die wollen ungefähr 3000 Euro für die Veröffentlichung einer 280 Seiten-Arbeit. Mir ist klar, dass dieses Geld jetzt weg muss, wenn ich die Arbeit in einer -- einigermassen -- Verlag veröffentlichen will.

Die Druckqualität ist ziemlich ähnlich, soweit ich beurteilen kann. Ich kenne mich aber mit der Betreuung und Distribution nicht aus.

Was meint ihr, welches Verlag ist besser -- transcript oder Königshausen & Neumann? Hat jemand Erfahrung oder Beschwerden?
Zuletzt geändert von haknam am 25.10.2018, 14:09, insgesamt 1-mal geändert.
Koenigsportal
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Re: Welcher Verlag für Doktorarbeit? - 2 Optionen (anglistische Literaturwiss.)

Beitrag von Koenigsportal »

Ich hatte für meine Diss.-Publ. auch ein Angebot von transcript. Habe mich dagegen entschieden, weil ich trotz der hohen Kosten alles hätte selbst machen (oder noch weitere 2.500 Euro hätte bezahlen müssen). Ein weiteres Argument war für mich, dass mir jemand sagte: "Die veröffentlichen doch alles." Das stimmt zwar so nicht, aber deren regelmäßiger Newsletter bestätigt es zu einem gewissen Grad. Da geht schon eine ganz schöne Masse 'raus.
Königshausen & Neumann wurde mir dagegen mal von einem wiss. Bibliothekar empfohlen. Hatte aber, soweit ich mich erinnere, dann dort nicht mehr angeklopft. Hängt ja auch jeweils vom Thema ab, ob's passt.

Hast Du mal über einen Universitätsverlag nachgedacht? Die sind nicht so schlecht, zumal die "großen" auch nicht so viel Werbung für die Arbeit machen, wie es scheint. Dabei aber deutlich günstiger.
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haknam
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Re: Welcher Verlag für Doktorarbeit? - 2 Optionen

Beitrag von haknam »

ich habe schon den Universitätsverlag Winter probiert aber eine Absage gekriegt. Andere Universitätsverlage habe ich nicht probiert. Winter Verlag ist zwar schön und hat Hardcover Bücher. Allerdings ist Schriftart sehr klein irgendwie. Die Bücher sind schön zum schauen und berühren aber nicht einfach zum lesen. Eine gute Reputation hat der Winter sicherlich.

Für mich sieht es so aus jetzt:
transcript Verlag
+ Distribution in den USA durch Columbia Uni. Press (Doktorarbeit auf Englisch)
+ Die Betreuung sieht ziemlich gut aus. Die beantworten die Emails zügig bisher. (Oder hat jemand schlechte Erfahrungen?)
+ Das Buch wird auch als E-Book vorbereitet. (heißt nicht automatisch, dass es gut ist, klar)
+ Bücher sind schön einfach.

- Die veröffentlichen ziemlich viel. (Bestimmt nicht alles)
- Die Werbung ist bisschen aggressiv. Ich habe das Gefühl, daß sie sich grösser zeigen, als sie sind.
- Ja, man muss alles selber machen und dazu viel bezahlen.

K & N
+ Bücher sind genauso schön wie in transcript
+ Ehrliche Firma (so wie ich das beurteilen kann). Die zeigen sich nicht größer als sie sind.
+ seit lange im Geschäft

- Man muss alles selber machen und dazu viel bezahlen.

Ich werde demnächst mit meinem DV telefonieren und eine Entscheidung treffen.

Darf ich fragen, bei welchen Verlag Du veröffentlicht hast?
Koenigsportal
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Re: Welcher Verlag für Doktorarbeit? - 2 Optionen

Beitrag von Koenigsportal »

@haknam: Habe Dir eine PN geschickt.
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haknam
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Re: Welcher Verlag für Doktorarbeit? - 2 Optionen

Beitrag von haknam »

Danke Koenigsportal. :star:

Falls jemand andere Meinungen hat, würde ich gerne hören.
florentine0511
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Re: Welcher Verlag für Doktorarbeit? - 2 Optionen

Beitrag von florentine0511 »

Vielleicht kommt meine Antwort ein wenig spät für diesen konkreten Fall, aber evtl. ist sie ja noch für andere Personen interessant:
Ich habe nur bedingt gute Erfahrungen mit transcript gemacht. Kontaktaufnahme und Angebotserstellung waren unkompliziert und freundlich, im Rahmen der Projektbetreuung folgte aber eine Katastrophe auf die andere - der Verlag arbeitet anscheinend mit einem neuen Verfahren und natürlich kann da mal etwas schief gehen, das Problem war aber der Ton der Projektmanager. Es wurde sehr deutlich das Gefühl vermittelt (bzw. es wurde ausgesprochen), dass jeder Hinweis meinerseits auf Fehler, Rückfragen usw. als Unannehmlichkeit empfunden wurden. Ich habe meine Fahne oft fehlerhaft zurückbekommen und musste mehrmals Fehler korrigieren, die ich nicht verursacht habe, die Kommunikation war sehr schleppend, mein Ansprechpartner war während der ohnehin spärlichen Telefonsprechzeiten nie zu erreichen. Natürlich erwarte ich nicht, dass ein Projektmanager die komplette Arbeit liest, aber es wurde sehr deutlich (z.B. an vorgeschlagenen Schlagworten, Titelvorschlägen usw.) dass nicht einmal ein Blick in die Einleitung geworfen wurde. Bitte nicht falsch verstehen: Der Band sieht schön aus, aber ich würde im Nachhinein nicht noch einmal mit transcript arbeiten.
teilchenphysik196
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Re: Welcher Verlag für Doktorarbeit? - 2 Optionen

Beitrag von teilchenphysik196 »

Ich habe meine geisteswissenschaftliche Diss bei Springer Heidelberg drucken lassen. Gründe:

- Sehr angenehme, persönliche Kommunikation im Vorfeld (telefonisch und schriftlich)
- Diss kommt auch als eBook heraus (das war mir zentral wichtig - Stichwort Verfügbarkeit - ein ebook ist nie ausgeliehen)
- Betreut wurde ich von einer Lektorin, die sogar im Urlaub ansprechbar war und zügig antwortete
- Beim Layout wurden nur wenige Vorgaben gemacht.
- Nur 1 Korrekturschleife
- Kein Druckkostenzuschuss notwendig!!
- Es fielen nur Kosten für den Satz an, den ich aber auch selber hätte machen können. Kostenvoranschläge der Setzer gingen von 500 bis 1800 Euro. ich habe dann jemand für 1300 Euro beauftragt. Klappte einwandfrei.
- Die Setzer wurden vom Verlag empfohlen, musste nicht selber suchen.
- Hohe Reputation - die drucken nicht alles, ausschlaggebend war allerdings nicht die Gesamtnote, sondern die Gutachten zur Diss.

Nicht so dolle fand ich, dass ich die Fahne vorher nicht mehr zu sehen bekam. Abbildungsqualität hätte besser sein können, aber okay, sie ist nicht brilliant, aber (noch) in Ordnung - ich will da nicht zu eitel sein. (Ich hatte zahlreiche Screenshots von Zeitungsausschnitten). Farbige Abbildungen sind nur gegen Aufpreis möglich - man muss z.B. Infografiken so anpassen, dass sie auch schwarz-weiß funktionieren. Aber das hatte ich sowieso gemacht, vor allem im Hinblick auf diejenigen Leser, die das Buch auf den Kopierer legen. Und es ist nur Softcover möglich - Hardcover gegen Aufpreis. Was etwas schlechte Laune machte, war eine Vertragsklausel, dass ich meine Einnahmen von VG Wort Springer überlasse. Aber okay. Sei's drum ...

Insgesamt kann ich Springer Heidelberg rundum empfehlen!
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