Dissertation abbrechen - Konsequenzen?
Verfasst: 24.10.2017, 18:29
Hallo ihr Lieben!
Ich schreibe einfach mal. Ich weiß gerade nicht, wohin die Reise bei mir gehen soll oder ob ich in der Sackgasse stehe.
Zu meiner Situation:
Ich bin Doktorand ein paar Wochen vor Abgabe. Meine Arbeit war vollfinanziert, die Stelle läuft aber bald aus und kann nicht verlängert werden. Ich werde also mit Einreichung der Diss auch eine Nummer beim Arbeitsamt ziehen. Das ist natürlich deprimierend und kaum motivierend. Ich habe mir zwar eine Liste gemacht, wo ich was einreichen kann, eine ausformulierte Idee zu einem Nachfolgeprojekt und grundsätzlich auch sehr gute Chancen von meinem bisherigen wissenschaftlichen Leben und der Themenidee, aber es gibt sehr viele Schwierigkeiten:
Ich kann nicht um weitere Forschungsförderung ansuchen, da mir trotz überdurchschnittlich langer Publikationsliste ein fremdsprachiger Artikel in einem peer-reviewed Journal fehlt. Schreibe ich natürlich, aber jetzt grad habe ich kaum einen Kopf dafür. Je länger das aber dauert, desto länger bleibe ich in diesem Schwebezustand. Journals habe ich mir auch schon rausgesucht, aber da steht nirgendwo eine Auskunft, wie lange sie brauchen bis zur Final Decision (es reicht, wenn er akzeptiert ist).
Mein Doktorvater hilft mir nicht viel weiter und sagt nur, ich sei schon sehr naiv, dass ich mir Hoffnungen machen, dass ich bald wieder einen Job bekomme und solle mich lieber mit dem Gedanken an Hartz IV abfinden. Das sei realistischer. Zudem ist mein Doktorvater auch sehr langsam in der Durchsicht der Arbeit und das ist noch freundlich formuliert.
Dazu kommen noch ein paar andere Sachen: Meine Universität bietet ein Promotionsstudium an, das alles andere als fördernd ist. Unsinnige Lehrveranstaltungen samt Seminararbeiten, null Verständnis bis Zorn, wenn man eine Stunde mal ausfallen lassen muss, wenn man zu einer Tagung eingeladen ist. Und viele andere Dinge. Eigentlich fühle ich mich seit drei Jahren jetzt wie in einer schlechten Satiresendung als auf einer Universität. Ich befürchte auch jetzt, dass irgendwas noch sein wird, dass es heißen wird: "Ein Semester müssen Sie jetzt schon noch dran hängen." Es würde einfach passen...
Mir fällt derzeit jedes Wort schwer, das ich für meine Dissertation schreiben soll. Es fühlt sich an, als würde ich mein eigenes Grab schaufeln. Mir ist buchstäblich kotzübel, wenn ich daran schreibe (wirklich nicht im übertragenden Sinne).
Ich habe derzeit keine Hoffnung. Alles schaute in den letzten Jahren so super aus und grundsätzlich schaut es auch für die Zukunft gut aus. Aber ich bin einfach nur noch fertig. Ich habe viel gekämpft trotz aller Hürden, habe die Zähne zusammen gebissen, habe mich motiviert, dass ich die Diss rechtzeitig fertig habe, um mich dann um neue Gelder bewerben zu können. Nach der Hartz-IV-Aussage und der Hiobsbotschaft mit dem Peer-Review-Paper bin ich einfach gebrochen.
Jetzt überlege ich, abzubrechen. Eigentlich überlege ich das schon seit dem Frühjahr. Das ist natürlich schade um die Zeit, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich weiß auch nicht, was ich sonst machen soll. Ich weiß nur, dass ich so nicht mehr weitermachen kann. Mir fehlt die Kraft. Mir fehlt die Kraft, mich überhaupt auf den Beinen zu halten derzeit.
Hat jemand von euch Erfahrung, wie schlecht es sich auf den Lebenslauf auswirkt, wenn man die Diss nicht fertig macht?
Wenn jemand Erfahrungswerte hat, wäre ich sehr dankbar!!!
Ich schreibe einfach mal. Ich weiß gerade nicht, wohin die Reise bei mir gehen soll oder ob ich in der Sackgasse stehe.
Zu meiner Situation:
Ich bin Doktorand ein paar Wochen vor Abgabe. Meine Arbeit war vollfinanziert, die Stelle läuft aber bald aus und kann nicht verlängert werden. Ich werde also mit Einreichung der Diss auch eine Nummer beim Arbeitsamt ziehen. Das ist natürlich deprimierend und kaum motivierend. Ich habe mir zwar eine Liste gemacht, wo ich was einreichen kann, eine ausformulierte Idee zu einem Nachfolgeprojekt und grundsätzlich auch sehr gute Chancen von meinem bisherigen wissenschaftlichen Leben und der Themenidee, aber es gibt sehr viele Schwierigkeiten:
Ich kann nicht um weitere Forschungsförderung ansuchen, da mir trotz überdurchschnittlich langer Publikationsliste ein fremdsprachiger Artikel in einem peer-reviewed Journal fehlt. Schreibe ich natürlich, aber jetzt grad habe ich kaum einen Kopf dafür. Je länger das aber dauert, desto länger bleibe ich in diesem Schwebezustand. Journals habe ich mir auch schon rausgesucht, aber da steht nirgendwo eine Auskunft, wie lange sie brauchen bis zur Final Decision (es reicht, wenn er akzeptiert ist).
Mein Doktorvater hilft mir nicht viel weiter und sagt nur, ich sei schon sehr naiv, dass ich mir Hoffnungen machen, dass ich bald wieder einen Job bekomme und solle mich lieber mit dem Gedanken an Hartz IV abfinden. Das sei realistischer. Zudem ist mein Doktorvater auch sehr langsam in der Durchsicht der Arbeit und das ist noch freundlich formuliert.
Dazu kommen noch ein paar andere Sachen: Meine Universität bietet ein Promotionsstudium an, das alles andere als fördernd ist. Unsinnige Lehrveranstaltungen samt Seminararbeiten, null Verständnis bis Zorn, wenn man eine Stunde mal ausfallen lassen muss, wenn man zu einer Tagung eingeladen ist. Und viele andere Dinge. Eigentlich fühle ich mich seit drei Jahren jetzt wie in einer schlechten Satiresendung als auf einer Universität. Ich befürchte auch jetzt, dass irgendwas noch sein wird, dass es heißen wird: "Ein Semester müssen Sie jetzt schon noch dran hängen." Es würde einfach passen...
Mir fällt derzeit jedes Wort schwer, das ich für meine Dissertation schreiben soll. Es fühlt sich an, als würde ich mein eigenes Grab schaufeln. Mir ist buchstäblich kotzübel, wenn ich daran schreibe (wirklich nicht im übertragenden Sinne).
Ich habe derzeit keine Hoffnung. Alles schaute in den letzten Jahren so super aus und grundsätzlich schaut es auch für die Zukunft gut aus. Aber ich bin einfach nur noch fertig. Ich habe viel gekämpft trotz aller Hürden, habe die Zähne zusammen gebissen, habe mich motiviert, dass ich die Diss rechtzeitig fertig habe, um mich dann um neue Gelder bewerben zu können. Nach der Hartz-IV-Aussage und der Hiobsbotschaft mit dem Peer-Review-Paper bin ich einfach gebrochen.
Jetzt überlege ich, abzubrechen. Eigentlich überlege ich das schon seit dem Frühjahr. Das ist natürlich schade um die Zeit, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich weiß auch nicht, was ich sonst machen soll. Ich weiß nur, dass ich so nicht mehr weitermachen kann. Mir fehlt die Kraft. Mir fehlt die Kraft, mich überhaupt auf den Beinen zu halten derzeit.
Hat jemand von euch Erfahrung, wie schlecht es sich auf den Lebenslauf auswirkt, wenn man die Diss nicht fertig macht?
Wenn jemand Erfahrungswerte hat, wäre ich sehr dankbar!!!