Zweite Promotion in Philosophie?

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xaratustra

Zweite Promotion in Philosophie?

Beitrag von xaratustra »

Hallo die Runde!

während und nach meiner ersten Promotion (Naturwissenschaften) lese ich kreuz und quer in die philosophische Literatur wann auch immer ich Zeit finde, Bahn, Nachts, etc... , und lasse meine Kollegen beim Mittagessen vor lauter philosophischen Themen nicht in Ruhe! Seit längerer Zeit spiele ich mit den Gedanken eine 2. Promotion in Philosophie abzuschliessen.

Ich möchte es nicht wegen der Karriere oder Anstellung machen, eine Finanzierung brauch ich auch nicht. Ich habe einfach Lust drauf. Ich finde es spannend ein gezieltes Thema zu haben, mit dem ich mich unter Aufsicht eines/er Doktorvater/-mutter beschäftige. Dadurch komme ich auch mit der Community in Kontakt. Meine Vorstellung ist sehr positiv geprägt durch einen ehemaligen Kollegen, der auch doppelt promoviert war, so zu sagen wie ein Vorbild. Eine konkrete allerdings noch schwammige Idee für ein Thema hätte ich auch schon.

Ich habe mir die Promotionsordnungen mancher Universitäten angesehen. Manche sind großzügiger was die Quereinsteiger angeht (ohne BSc/MSc), manche verlangen eventuell den einen oder anderen Schein in ausgewählten fächern.

Den Schritt habe ich bisher irgendwie nicht gewagt. Mir ist bewusst, dass es eventuell lange dauern wird, da ich eben sonst vollzieht beschäftigt bin. Daher wollte ich es mal in die Runde werfen und hören ob da schon Erfahrungen oder Ideen sind, ob so etwas "nebenbei" machbar ist?


cheers! :wink:
praktikum
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Re: Zweite Promotion in Philosophie?

Beitrag von praktikum »

Ich habe das selber nicht gemacht, aber Du bist keine Ausnahmeerscheinung. :)
Du solltest Dich nur ernsthaft fragen, ob das Studium der Philosophen in Eigenverantwortung vielleicht sinnvoller ist. Normalerweise sollte Dich Dein bisheriger Werdegang dazu befähigt haben und es bringt Dir als Person im Endeffekt vermutlich mehr, als irgendeinem Dr. phil. mit Tunnelblick bei der Doktorarbeit hinterherzujagen. Eine Doktorarbeit ist, wie Du natürlich weist, in den meisten Fällen eine engmaschige Spezialisierung.
JohnvanConnor

Re: Zweite Promotion in Philosophie?

Beitrag von JohnvanConnor »

Also alle Arbeiten, die ich bisher gelesen habe, die von Personen stammten, die das "so nebenbei" gemacht hatten (es waren nicht viele, aber eben doch ein paar), waren sehr dünne Bretter, aus weichem Holz, und dazu noch unschön geschrieben. Und das waren schon Leute, die dauerhaft 1-2 Tage pro Woche hatten reservieren können. Ich halte es für sehr schwierig. Zumal die fachliche Kluft hinzukommt. Andererseits, wenn überhaupt kein Druck besteht, und die Berufstätigkeit eher wenig intellektuell fordernd ist, kann natürlich auch eine gelingende Konstellation entstehen. Warum nicht mit einem kleineren Projekt wie einem Aufsatz beginnen und schauen, wie es läuft? Das könnte man dann ja noch ausweiten, und evtl. Auflagen lassen sich mit so etwas manchmal auch umgehen (als gleichwertig erklären o. ä.).
xaratustra

Re: Zweite Promotion in Philosophie?

Beitrag von xaratustra »

Vielen Dank für die Ideen soweit.

@praktikum:
Da gebe ich Dir recht. Allerdings denke ich, dass ein konkretes Thema mehr Struktur bringt als bloßes herumwälzen in der allgemeine Literatur. Spricht nichts dagegen, sich darüber hinaus immer neue Themen anzuschauen. Eine Promotion auch wenn es schon die 2. ist, dauert auch nicht ewig. Irgendwann ist man fertig und nun geht das leben weiter.

@JohnvanConnor:
Das stimmt auch. Ich kann mir vorstellen, wie eine Arbeit aussehen würde, die in meinem Fach von einem Verfasser so nebenbei erstellt worden ist. Allerdings ist das das schöne an der Philosophie, dass gerade unter Umständen das Gegenteil möglich ist. Ich möchte mich auf keinen Fall mit Husserl vergleichen, aber er hatte selbst die 2. Promotion in der Philosophie übersprungen und gleich nach seiner Mathematikpromotion in Philosophie habilitiert! Und die Werke von Husserl sind eher Betonwände als Bretter.

Ich muss zugeben, dass die Idee mit nem Aufsatz nicht so schlecht ist. Ist auch ein persönlicher Test eigener Grenzen.
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