Interdisziplinäre Promotion

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Luisa

Interdisziplinäre Promotion

Beitrag von Luisa »

Hi,

hat jemand Erfahrungen mit einer interdisziplinären Promotion?

Mein erster Betreuer ist von der Theologie, der zweite von Soziologie.
Eingeschrieben bin ich aber nur in Theologie. Muss ich für eine interdisziplinären Promotion bei beiden eingeschrieben sein?
Wie läuft das formal ab? In den Promotionsordnungen konnte ich dazu nichts finden.

LG
HHlerin

Re: Interdisziplinäre Promotion

Beitrag von HHlerin »

Wenn in der Promotionsordnung nix steht, dann solltest Du dazu beim Promotionsbeauftragten/-ausschuss/-büro nachfragen (am besten per Mail, um nachher auch Beweise zu haben, was Dir gesagt wurde). In vielen Fächern ist es aber bei interdisziplinären Themen nicht ungewöhnlich und problemlos möglich, Betreuer aus verschiedenen Disziplinen zu haben. Du solltest Dich eigentlich nur in dem Fach einschreiben müssen, in dem Du auch promoviert werden willst, also in Theologie (ich nehme doch an, Du bist Theologin, oder?). Es gilt auch nur diese Promotionsordnung, und darin steht ja, wo Du eingeschrieben sein musst.
Sinnvoll ist aber bei interdisziplinären Arbeiten ein besonders guter Austausch mit beiden Betreuern, damit nicht der eine eine speziell theologisch und der andere eine speziell soziologische Diss erwartet und am Ende beide unzufrieden mit Deiner Arbeit sind. Hier also immer gut absprechen und informieren!
Luisa

Re: Interdisziplinäre Promotion

Beitrag von Luisa »

Vielen Dank für die Antwort.

Ich möchte in beiden Fächern promovieren :)
HHlerin

Re: Interdisziplinäre Promotion

Beitrag von HHlerin »

Oh, also mit einer Arbeit zwei Doktortitel bekommen? Da kenne ich mich nicht aus - sorry. Es war mir unbekannt, dass das überhaupt geht - man muss doch spätestens bei der Abgabe der Diss normalerweise versichern, dass die Arbeit nicht bereits einer anderen Kommission vorliegt/vorgelegt wird... Interessant, wenn das aber irgendwo geht.
Etweb

Re: Interdisziplinäre Promotion

Beitrag von Etweb »

Luisa hat geschrieben:Vielen Dank für die Antwort.

Ich möchte in beiden Fächern promovieren :)
Das geht nicht.


Zumindest nicht mit einer Arbeit. Davon abgesehen kann man durchaus interdisziplinär arbeiten - und auch promovieren es gibt sogar Programme (zb USA) wo man einen PhD in interdisziplinären Studien erhält.
Aguti
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Re: Interdisziplinäre Promotion

Beitrag von Aguti »

Wie die anderen schon gesagt haben: Du kannst durchaus Betreuer/innen aus verschiedenen Fächern haben, du wirst aber nur in einem Fach promoviert. War bei mir auch so.
Luisa

Re: Interdisziplinäre Promotion

Beitrag von Luisa »

ok. Ich hatte eine andere Info, da meine Arbeit beide Fachbereiche abdeckt. Ich halte euch auf dem Laufenden :)
flip
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Re: Interdisziplinäre Promotion

Beitrag von flip »

Luisa hat geschrieben:ok. Ich hatte eine andere Info, da meine Arbeit beide Fachbereiche abdeckt. Ich halte euch auf dem Laufenden :)
Eine Arbeit, ein Doktor. ;)
Luisa

Re: Interdisziplinäre Promotion

Beitrag von Luisa »

flip hat geschrieben:
Luisa hat geschrieben:ok. Ich hatte eine andere Info, da meine Arbeit beide Fachbereiche abdeckt. Ich halte euch auf dem Laufenden :)
Eine Arbeit, ein Doktor. ;)
wird wohl stimmen :)
JohnvanConnor

Re: Interdisziplinäre Promotion

Beitrag von JohnvanConnor »

Ich habe interdisziplinär promoviert. Allerdings: bei mir waren es zwei Fächer, die beide jeweils zum gleich Abschluss (Dr. phil.) geführt hätten. D. h., beide Gutachter kamen zwar aus verschiedenen Fächern, aber von der gleichen Fakultät. Und trotzdem geht die Interdisziplinarität am Ende nicht aus der Promotionsurkunde hervor, da ist nur ein Promotionsfach benannt. Nur vom Thema her kann man es sich zusammenreimen. Formal würde es bei Dir vermutlich so sein, dass ein normales Promotionsverfahren in Theologie abläuft, zu dem dann einfach ein "externer" Gutachter von der Promotionskommission aus dazubestellt wird (sofern diese das mitmacht). Egal was in Deiner Promotionsordnung genau steht: Du kannst sicher sein, dass es kompliziert wird, dass viele Personen in Verwaltung, Dekanat usw. genervt sein werden und man es Dir nicht unbedingt einfach machen wird.
Bei mir ist es zwar gut ausgegangen, aber es ist hochriskant und wird leider meist auch nicht gerade positiv betrachtet (man wird weniger als kühner Grenzgänger wahrgenommen, mehr als unentschlossener Träumer, der nicht versteht, wie das System funktioniert). Falls Du eine wissenschaftliche Karriere anstrebst, da besteht die Gefahr, komplett zwischen die Stühle zu geraten, also in keinem der beiden Fächer so richtig eingebunden zu werden.
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