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Thema der Diss: Wieviel Herzblut ist nötig? Geht auch zweite Wahl?

Verfasst: 10.03.2017, 17:26
von Fragender
Hallo zusammen,

mich würde interessieren, inwieweit das Thema eurer Doktorarbeit auch euer Wunschthema ist bzw. war.
Ich bin gerade nämlich im Bewerbungsprozess und bin mir im Unklaren darüber, inwieweit es Sinn macht, mich auch auf Stellen zu bewerben, wo das Thema nur "zweite Wahl" wäre.
Gibt es hier eventuell Leute, die solch ein "zweite Wahl"-Thema angenommen haben und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?

VG

Fragender

Re: Thema der Diss

Verfasst: 10.03.2017, 18:00
von Mihael
Wie hat es mein Dekan gesagt: "Das Thema ist egal, nach spätestens 6 Wochen verflucht das ohnehin jeder"

Denke das Thema sollte einen schon interessieren. Aber ganz unrecht hatte mein Dekan damals nicht :lol:

Re: Thema der Diss

Verfasst: 10.03.2017, 23:54
von Dark Rose
Also ich hatte eigentlich eine ganz genaue Vorstellung was ich machen wollte und bekam nur Absagen. Dann traf ich auf meine Doktormutter und die meinte ganz offen und ehrlich zu mir "Sie können das Thema gerne machen, aber damit werden Sie beruflich nicht weit kommen, weil es viel zu speziell ist" - also habe ich spontan beschlossen: dann eben nicht. Ich habe gefragt was sie mir raten würde als Thema zu nehmen und schon kamen wir ins Gespräch und sie erzählte mir von einem Thema, das sie selbst immer schon mal machen wollte und hat mich gefragt, ob ich das auch interessant finde und das tat ich und so kam ich zu meinem Thema und ehrlich gesagt? Je länger ich mich damit beschäftige, desto besser gefällt es mir :oops: :D

Was ich dir damit sagen will ist: wenn du ein Thema hast, dass du total gerne machen würdest frag deine/n Wunsch-DM/DV und schau was er/sie sagt aber sei offen für alles, man weiß nie woher ein vielleicht perfektes Thema kommt :wink: :blume:

Re: Thema der Diss

Verfasst: 11.03.2017, 19:34
von BlueBerry
:heart: Ich kann mein absolutes Wunschthema machen. Sicherlich ist es eher eine Nische, aber ich weiß, wohin ich außerhalb der Wissenschaft damit könnte, für den Notfall. Und natürlich hängt meine Motivation auch mal. Aber insgesamt bin ich sehr froh darüber, dass ich mitbestimmen konnte und mich nicht auf ein vorgefertigtes Projekt beworben habe.

Re: Thema der Diss: Wieviel Herzblut ist nötig? Geht auch zweite Wahl?

Verfasst: 15.03.2017, 09:41
von halfblood_princess
Ich promoviere auch auf einem "zweite Wahl" Thema.

An dem Lehrstuhl, an dem ich meine Mathearbeit geschrieben habe, wurde ein interessantes Projekt geplant und der Prof wäre nicht abgeneigt gewesen mit mir zu arbeiten, hat mir einiges Infos zu dem Projekt mit nach Hause gegeben usw. aber er meinte eben, dass es zwecks Finanzierung und Zeitraum nicht immer so leicht abzuschätzen sei, ob das alles zeitlich auch so hinhaut. Ich habe mich daher auch auf andere Stellen beworben und arbeite jetzt an einem Thema, das mich interessiert, aber in dem ich viel neues erarbeiten muss und nicht so viel Expertise und sog. Herzblut mitbringe wie bei dem anderen. Ein anderes Angebot, bei dem das Thema mir sehr fremd war, habe ich allerdings abgelehnt.

Ich denke, "irgendwas" zu machen birgt in jedem Fall die Gefahr nicht durchhalten zu können. Das Wunschthema schlechthin bearbeiten zu können scheint mir aber auch sehr selten der Fall zu sein.
So lange es sich interessant anhört und du dir aus dem Bauch heraus vorstellen kannst, daran zu arbeiten, bewirb dich. Das Interesse kann sich auch verstärken wie bei Dark Rose.
Ich bin zufrieden mit meinem Thema, habe aber auch ein super Team und Betreuer und fühlte mich vom ersten Tag an im Arbeitsumfeld sehr wohl. Vielleicht ist das ein Punkt, auf den du bei Bewerbungen noch achten kannst. Stimmt die Chemie mit dem Betreuer? Fühle ich mich hier wohl?
Meiner Meinung nach macht das auch schon immer einen großen Teil aus :)

... und der Zeitpunkt, wo man alles verteufelt, kommt ganz bestimmt. Egal, welches Thema du bearbeitest :P

Re: Thema der Diss: Wieviel Herzblut ist nötig? Geht auch zweite Wahl?

Verfasst: 18.03.2017, 17:49
von Wierus
halfblood_princess hat geschrieben:Ich denke, "irgendwas" zu machen birgt in jedem Fall die Gefahr nicht durchhalten zu können.
Exakt!
Man muss selbst bei einem vom Professor vorgegebenen Thema ("2. Wahl") genug intrinsische Motivation aufbringen, um das dann jahrelang mit anhaltendem Interesse bearbeiten zu können. Die Themenfindung im Fall der Diss ist keinesfalls vergleichbar mit der Themenvergabe bei Masterarbeiten.

Re: Thema der Diss: Wieviel Herzblut ist nötig? Geht auch zweite Wahl?

Verfasst: 19.03.2017, 12:07
von barbara
Bei mir ist es auch zweite Wahl, aber keine schlechte!

Das Thema Nr 1 hätte bedeutet, meinen Job aufzugeben. Es wäre aber ein "sensationelles" und extrem unkoventionelles Thema gewesen, ein wirklich ganz neuer, nie dagewesener Ansatz. Da leider ein erheblicher "sportlicher" Anteil mit körperlichem Einsatz dabei gewesen wäre, kann ich es nicht auf die Rente verschieben, leider. Das Leben ist zu kurz....

Thema Nr 2 ist aber auch selbstgewählt, Herzblut ist also bei weitem genug vorhanden. Da ich meinen Job noch habe :-) fehlt mir die Zeit. Ausser jetzt gerade (Urlaub und Sonntag) :surfverbot:

Der Appetit kommt mit dem Essen - da ist was dran. Aber das Gericht sollte nicht aus etwas bestehen, das man wirklich gar nicht mag. Man muss lang genug daran rumkauen!

Dir viel Erfolg bei der Themensuche und dann bei der Arbeit.