Vorwort und Widmung weglassen

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mariahe

Vorwort und Widmung weglassen

Beitrag von mariahe »

Hallo,

zunächst wünsche ich Euch allen ein schönes 2015. :)

Ich bin nun in der glücklichen Lage, meine Diss veröffentlichen zu dürfen und habe auch schon einen Verlag gefunden.
Nun stehe ich vor der Entscheidung, ob eine Widmung oder ein Vorwort geschrieben werden sollten. Zunächst wäre es für mich wichtig zu wissen, ob beides überhaupt verpflichtend ist, oder ob man es auch weglassen kann?

Eigentlich würde ich es gern weglassen, aus folgenden Gründen:
1. Mein Doktorvater war nicht sonderlich an einer fairen Zusammenarbeit interessiert und die Betreuung nicht wirklich toll, es wäre schlichtweg Heuchelei,hier jetzt besonderen Dank auszusprechen.
2. Ich habe als externer Doktorand promoviert und muss ja dann als solcher auch niemandem für irgendwas Dank aussprechen (außer den Peronen meines persönlichen Umfeldes, die mich wirklich super unterstützt haben)
3. Ich würde lieber auf eine allgemeine Widmung verzichten und lieber dann in meine Freiexemplare für jeden einzelnen gesonderte Widmungen reinschreiben, die jeweils zugeschnitten sind.

Würde das gehen?
Ich wäre sehr über Eure Meinungen bzw. Erfahrungen dankbar. :wink:
DoneXY

Re: Vorwort und Widmung weglassen

Beitrag von DoneXY »

mariahe hat geschrieben:Nun stehe ich vor der Entscheidung, ob eine Widmung oder ein Vorwort geschrieben werden sollten. Zunächst wäre es für mich wichtig zu wissen, ob beides überhaupt verpflichtend ist, oder ob man es auch weglassen kann?
Du glaubst nicht wirklich, dass es eine Promotionsordung gibt, die Widmung und/oder Vorwort zwingend vorschreiben!?

Ich habe aus ähnlichen Gründen wie Du auf beides verzichtet.
mariahe

Re: Vorwort und Widmung weglassen

Beitrag von mariahe »

Wenn Du es auch nicht gemacht hast, bestärkt mich das.
Ich danke Dir! :blume:
Koenigsportal
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Re: Vorwort und Widmung weglassen

Beitrag von Koenigsportal »

Als diplomatische Lösung kann man den Dank auch ans Ende der Arbeit stellen und auf bloße Auflistung der Namen, Institutionen u.ä. beschränken
"Do what you can, with what you've got, where you are." (Th. Roosevelt)
myfunnyvalentine

Re: Vorwort und Widmung weglassen

Beitrag von myfunnyvalentine »

Mir gefällt die Lösung von Koenigsportal.
Just my 2 cent: Letztlich handelt es sich um eine Konevention – und wie bei allen Konventionen, die man demonstrativ nicht beachtet, fällt das doch etwas unangenehm auf. In etwa, als Briefe ohne jede Grußformel verschickt werden.
Eleganter fände ich persönlich daher eine Lösung, die der Konvention genüge tut, aber durch die Blume zu verstehen gibt, dass man nicht zufrieden war.
DoneXY

Re: Vorwort und Widmung weglassen

Beitrag von DoneXY »

myfunnyvalentine hat geschrieben:Letztlich handelt es sich um eine Konevention – und wie bei allen Konventionen, die man demonstrativ nicht beachtet, fällt das doch etwas unangenehm auf.
Es gibt eine Menge Diss, in denen es weder Dank noch Vorwort gibt. Ich bin mir nicht sicher, was daraus in den einzelnen Fällen geschlossen werden kann.

Die demonstrative Wirkung wäre allerdings sehr deutlich, wenn ich dem Zweitgutachter dem ihm zweifelsohne gebührenden Dank ausgesprochen hätte, während der DV leer ausgegangen wäre. Das wäre für mich die einzige mögliche Danksagung gewesen. Auf die habe ich dann aus verschiedenen Gründen verzichtet.
mariahe

Re: Vorwort und Widmung weglassen

Beitrag von mariahe »

Mir geht es im Grunde ähnlich wie DoneXY. Wenn überhaupt würde ich dem Zweitgutachter danken, aber auch der hat nun auch nicht übermäßig was für mich getan (er hat eben den Job übernommen und es gemacht. Das war toll, aber mehr kam auch nicht.). Klar habt Ihr Recht, eine diplomatische Lösung ist an sich immer die beste, aber in dem Fall tu ich mich etwas schwer. Das ist jetzt vielleicht eine persönliche Schwäche von mir, aber wenn ich nicht wirklich dahinterstehe, kann ich niemandem meinen Dank aussprechen. das wäre denen gegenüber, die wirklich für mich da waren, ungerecht.

Hinzukommt, wenn ich jetzt meinen DV danke, muss ich dann auch der Prüfungskommission danken? Das ist es immer, dankt man dem einen, könnte sich der andere ausgeschlossen fühlen.
Und die Prüfungskommission war bei mir leider ein Witz, allen Voran der Vositzende. Die saßen da und begannen Ihre Fragen mit den Worten, "Wie haben ja Ihre Arbeit nicht gelesen, aber..."
Okay, ist natürlich auch eine Einstellung. Deshalb war es dann für mich auch nicht verwunderlich, dass deren Fragen wirklich 0 mit meiner Arbeit zu tun hatten, mit meinem Fachbereich aber leider auch nicht.
Daher möchte ich, wenn Ihr jetzt sagt, es muss nicht zwingend sein, es wirklich weglassen.
ich bin sonst nicht so, aber in dem Fall halte ich es für die beste Lösung. Und mir ist es ehrlich gesagt egal, was die Beteiligten drüber denken. wer weiß, ob sie es überhaupt merken...
DoneXY

Re: Vorwort und Widmung weglassen

Beitrag von DoneXY »

mariahe hat geschrieben:muss ich dann auch der Prüfungskommission danken?
Das habe ich noch nie gehört, dass der gedankt wird.

Allerdings hat mein DV darauf gedrängt, dass ich in der Druckfassung meiner Diss dem Zweitprüfer (ZP), der Prüfungskommission oder wie die Funktion heißt, eine Referenz erweise, in dem ich ihn zitiere. Der war nett, also habe ich das gerne gemacht.

Die Forderung war zwar 'überraschend', da der ZP in seinem umfangreichen Oeuvre tatsächlich "nur" einen Artikel hatte, der thematisch meine Diss berührte, aber wenn ihn das für seine Mühen entlohnt, mich zu prüfen, bitte sehr.
mariahe

Re: Vorwort und Widmung weglassen

Beitrag von mariahe »

Ja doch, echt. Habe ich schon gesehen und auch nicht nur einmal.
zombie777
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Re: Vorwort und Widmung weglassen

Beitrag von zombie777 »

Ich war verpflichtet, mich bei der Stiftung zu bedanken, die mich finanziert hat. Eigentlich musste ich, wenn ich mich richtig erinnere, erwähnen, dass ich mit dem Stipendium promoviert hatte, aber ich konnte mir nicht vorstellen, es anders zu machen als in der Danksagung. Ich hatte also eine ganz kurze Danksagung ("Danke fürs Geld" - ein wenig schöner ausgedrückt ;).

Sonst niemand.

Mein DV hat sich während meiner Promotion wie ein Arschloch verhalten, ich wollte mich bei ihm nicht bedanken. Meine Familie spricht die Sprache sowieso nicht, wozu also.
14. Apr 2017;14. Jul 2017;a;bis ich statistisch gesehen einen neuen Job finde.
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