Extern promovieren: Erstkontakt Prof.

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skleine

Extern promovieren: Erstkontakt Prof.

Beitrag von skleine »

Hallo,

der Erstkontakt eines potenziellen Doktorvaters ist das, was ich immer vor mir her schiebe.
Ich möchte gerne extern promovieren - ich weiß, dass es derzeit schwierig ist, einen Doktorvater als externer Doktorand zu finden.

Wie habt ihr die Professoren beim ersten Mal kontaktiert? Telefonisch oder per E-Mail um einen Termn n der Sprechstunde gebebten? Hattet ihr zu diesem Zeitpunkt bereits ein Exposé erstellt? Wie genau war eure Themenvorstellung?

Ich befürchte, dass ich mich verzettle, wenn ich "zu spät" anfrage.

Und was mich auch noch interessieren würde: Wie lange habt ihr nach einem DV gesucht? Und wie viele Professoren habt ihr angeschrieben?

Vielen Dank und liebe Grüße
skleine
Frodo

Re: Extern promovieren: Erstkontakt Prof.

Beitrag von Frodo »

Hallo skleine

Mir ging es damals ähnlich. Da an meinem Institut kein (für mich) geeigneter Betreuer in Aussicht stand, habe ich mich an anderen Instituten / Unis umgesehen. Letztlich kam ich auf einen Professor der selben Uni, jedoch an einer anderen Fakultät.

Für den ersten Kontakt nahm ich das Telefon zur Hand, versuchte anzurufen, doch erreichte niemanden. So konnte ich mit ruhigem Gewissen ( = hervorragendes Sich-Selbst-Belügen :lol: ) eine Mail schreiben und mein Anliegen schildern.

Eine Vorstellung, auf welchem Gebiet ich meine Diss schreiben wollte, hatte ich zwar, aber war weit, weit weg von einem Exposé. Rückblickend bin ich noch heute erstaunt, dass sich der Prof. unter diesen Umständen bei mir gemeldet hatte und mich letztlich als externen Doktorand aufnahm. :wink:

Obschon ich es selber gerade nicht so gemacht habe, würde ich empfehlen, persönlich beim Prof. vorbeizugehen oder - falls dies nicht möglich ist - versuchen, dich telefonisch mit ihm in Verbindung zu setzen. Und sollte auch dies nicht klappen, dann wohl oder übel doch eine Mail schreiben.

Betreffend Thema... Schwierig zu sagen, was sinnvoller ist. Kein Exposé zu haben kann wohl auch ein Vorteil sein, da man sich nicht zu sehr einschränkt mit etwas, wofür sich der Prof. womöglich nicht interessiert. Andererseits wird es wohl auch Profs geben, die explizit ein Exposé wünschen, ehe sie dich annehmen. Ich kann es nicht beurteilen.

Liebe Grüsse & viel Erfolg,
Frodo
Klaus Unruh
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Re: Extern promovieren: Erstkontakt Prof.

Beitrag von Klaus Unruh »

Bei mir war's so, das ich mich im meinem Bekannten- und Freundeskreis umgehört hatte, ob mir irgendwer irgendwen empfehlen kann. Dann hat ein Freund von mir mit dem Betreuer seiner Diplomarbeit gesprochen und darüber war der Erstkontakt vorhanden. Dann per Mail Kontakt und anschließend Gespräch.
Antonia

Re: Extern promovieren: Erstkontakt Prof.

Beitrag von Antonia »

Also, ich habe das so gemacht, dass ich ein Exposee entworfen habe und dann auf diversen Hochschulseiten nach jemanden gesucht habe, der oder die fachlich ähnlich aufgestellt ist. Die Neugierde war geweckt. Zu einem Betreuungsverhältnis ist es bisher aber nicht gekommen, weil ich im persönlichen Gespräch gemerkt habe, dass man nicht die selbe Sprache spricht. Aber ich suche weiter. Es ist halt schwer, wenn man den jemand vorher noch gar nicht kennt. Ideal wäre es, wenn man vorher wenigstens sich Seminare und Vorlesungen von der Person anhören könnte, aber man kann ja schlecht durch ganz Deutschland reisen, und sich mehrere Male in die Veranstaltungen setzen, es sei denn, man hätte Geld für die Übernachtungen und auch sonst nichts zu tun.
Und an der Uni, an der ich studiert habe, sind alle relevanten Profs im Ruhestand und nehmen keine neuen Dokis mehr an.
Robin

Re: Extern promovieren: Erstkontakt Prof.

Beitrag von Robin »

ich habe zum geschilderten problem noch keine erfahrungen sammeln können, möchte aber dennoch anmerken, wie ich das ganze angehen würde.

ich würde mich wahrscheinlich persönlich bei dem betreffenden prof vorstellen, mitsamt kurzexposé (3-5 seiten) in der hand. sprechstunden sind dazu geeignet. anrufen und persönlichen termin vereinbaren, ginge natürlich auch. in der sprechstunde würde ich mein interessengebiet kurz skizzieren, ohne zu festgelegt in der themenwahl zu erscheinen. zum abschluss würde ich dem prof mein exposé dalassen und ihn bitten, drüber zu lesen und mir rückmeldung zu geben.

wie weit bist du denn in der themenfindung, skleine? hast du schon ein exposé?
Antonia

Re: Extern promovieren: Erstkontakt Prof.

Beitrag von Antonia »

"...ohne zu festgelegt in der Themenwahl zu erscheinen." Das war aber genau mein Problem. Das Exposee dient ja dazu, das Thema schon recht festzulegen und zu spezifizieren. Ich habe auch einiges noch offen gelassen, aber natürlich ist es dann auch schwer, gute Thesen zu bilden. Das wurde mir dann prompt vior gehalten und ich wurde wieder weg geschickt mit der Bemerkung: "Ihr Thema ist interessant, aber es muss noch genauer ausgearbeitet werden." Dabei hattte ich es schon ziemlich genau dar gestellt und gedacht, die Feinheiten könne ich mit dem Prof absprechen. Aber das war nix. Naja, wie gesagt, die Chemie stimmte auch nicht ganz, aber die meisten Profts wollen es schon ganz genau mit guten Thesen etc. haben, bevor sie zusagen. Dabei empfinde ich es als schwierig ohne Diskussionspartner im stillen Kämmerlein das Thema allein auszuarbeiten. Denn wenn das Exposee spruchreif ist, muss man sich ja schon im Klaren sein, was geht und was nicht und den Forschungsstand kennen.
algol
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Re: Extern promovieren: Erstkontakt Prof.

Beitrag von algol »

Also über den Forschungsstand sollte man sich schon informieren. Vorher.
Antonia

Re: Extern promovieren: Erstkontakt Prof.

Beitrag von Antonia »

Den Forschungsstand kannst du aber nur explizieren, wenn du das Thema genau kennst. Vorher.
algol
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Re: Extern promovieren: Erstkontakt Prof.

Beitrag von algol »

Das würde ich nicht so stark trennen. Um die Forschungsfrage auf den Punkt zu bringen, brauchst Du Kenntnisse zum Forschungsstand in dem Bereich. Da reden wir wohl auf verschiedenen Ebenen.
barbershop

Re: Extern promovieren: Erstkontakt Prof.

Beitrag von barbershop »

Ich kann das Dilemma sehr gut nachvollziehen. Ich dachte vorher (bevor ich zu meinem jetzigen DV ging) immer:"wie kann ich schon ein Thema haben, evtl sogar Bücher dazu lesen um den Forschungsstand zu kennen, wenn ich noch gar nicht weiss, ob mich jemand annimmt?".

Tja, es war dann schließlich so eine Mischung - ich wusste schon eine ungefähre Richtung, aber weder den genauen Schwerpunkt geschweige denn die Methode. Ich hatte allerdings schon insoweit recherchiert, dass ich glaubte zu wissen, dass es nicht bereits eine Studie dazu gibt. Mit diesem sehr vorläufigen Exposé hab ich dann einen Termin mit potenziellem DV ausgemacht (den ich aber vorher schon aus dem Studium kannte) - hat geklappt. Erst später wurde das Thema konkreter.

Wahrscheinlich kann man unterschiedlich weit fortgeschritten sein, wenn man zu einem potenziellen DV geht. Hauptsache, man kann den DV überzeugen... :D
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