Meine Vorbereitungs-Strategie - der richtige Weg?

Prince_Van
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Meine Vorbereitungs-Strategie - der richtige Weg?

Beitrag von Prince_Van »

Hallo zusammen,

mein Name ist David und ich habe mir in den Kopf gesetzt, trotz Fulltime-Job, 2 kleinen Kids, ziemlich langsamen Lese-Skills, nicht existierendem akademischem Netzwerk und ziemlich unausgebildeten wissenschaftlichen Skills zu promoviern - beste Voraussetzungen also :-)

Kurz zu mir: Ich bin 34 und arbeite als (nicht-IT)-Projektleiter in einem Software-Unternehmen. Ursprünglich hatte ich Pädagogik studiert, bin dann als Quereinsteiger in die Wirtschaft und habe dann berufsbegleitend noch einen MBA in Management und Kommunikation und einen kleinen 60 ECTS Master in Leadership & Management gemacht.

So sehr mir mein Pädagogik-Studium im Kindergarten des Berufsalltags zu gute kommt, will ich meine Promotion aber doch lieber im wirtschaftlichen Bereich ansiedeln, mit einem Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen - Michael Porters Creating Shared Value Ansatz lässt grüßen. Was es genau sein soll, ist meine aktuelle Herausforderung - ich bin in der Konkretisierung meines Themas.

Als Promotions-Weg kommt für mich eigentlich nur eine externe Promotion in Frage - ob das dann an einer deutschen Uni ist, oder vielleicht auch ein DBA an einer UK-Uni, ist mir egal, wobei mein aktueller Anspruch an mich selbst durchaus wäre, mein Exposée so qualifiziert zu gestalten, dass ich bei einer deutschen Uni unterkomme. Mal sehen, ob's klappt :-)

Damit ich mich nicht in irgendwas verrenne, wüsste ich gerne von euch, ob meine aktuelle Strategie in meiner aktuellen Phase sinnvoll und zielführend ist, oder ob ihr andere Empfehlungen für mich hättet:

Nachdem ich von Nachhaltigkeit im Wirtschaftsbereich vorab eigentlich keine Ahnung hatte, habe ich mir einige einschlägige Bücher besorgt und gelesen, und lese mich aktuell noch durch die Literaturliste einer einschlägigen Master-Vorlesung, um mich hier auf einen guten Stand zu bringen.

Dabei merke ich, dass es langsam an der Zeit ist, konkreter zu werden und mich gezielter auf relevante Literatur zu stürzen. Deshalb habe ich mir via scimagojr.com die 50 best rerankten Journals aus dem Management- und Nachhaltigkeits-Bereich rausgesucht und erstelle mir gerade in Verbindung mit econbiz.de eine Excel-Liste mit sämtlichen Papers der letzten 20 Jahre. Aus diesem Pool suche ich mir dann basierend auf meinen relevanten Keywords die relevanten Artikel für meine weitere Recherche raus. So will ich sicherstellen, dass meine Quellen alle solide und fundiert sind. (eine Professorin, mit der ich mal kurz unverbindlich in Kontakt war, meinte, sie fordere für ihre betreuten Dissertationen, dass quasi ausschließlich Top Journals als Quellen verwendet werden - dem Anspruch will ich irgendwie auch gerecht werden; Und da ich mich nicht wirklich auskenne, habe ich auch irgendwo Angst, unbewusst aus irgendwelchen Predatory Journals zu zitieren - das kann ich so ausschließen).

Mein aktuelles Ziel ist es, meinen konkreten Bereich festzulegen, um dafür mal den aktuellen Forschungsstand zu ermitteln und dann entsprechend mein Thema zu konkretisieren.

Ist mein Vorgehen und mein Weg so gut und zielführend? Habt ihr irgendwelche Tipps, Tricks oder Erfahrungen für mich? Wie seid ihr bei der Themenfindung und bei der Konkretisierung eures Themas vorgegangen?

Vielen Dank euch allen & ich freue mich auf einen regen Austausch hier im Forum!

David
flip
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Re: Meine Vorbereitungs-Strategie - der richtige Weg?

Beitrag von flip »

Prince_Van hat geschrieben: ↑04.08.2021, 07:51 (eine Professorin, mit der ich mal kurz unverbindlich in Kontakt war, meinte, sie fordere für ihre betreuten Dissertationen, dass quasi ausschließlich Top Journals als Quellen verwendet werden - dem Anspruch will ich irgendwie auch gerecht werden; Und da ich mich nicht wirklich auskenne, habe ich auch irgendwo Angst, unbewusst aus irgendwelchen Predatory Journals zu zitieren - das kann ich so ausschließen).
David
Hallo David!
Nun, im wissenschaftlichen Sprech würde man jetzt sagen "nun, dann kenne ich doch mal aus", das ist schließlich der Sinn der Promotion. :lol:
Also, wenn die Professorin das von ihren Doktoranden erwartet, dann müssen ja in den Dissertationen nur Top-Journals zu finden sein? :idea:

Grundsätzlich ist das auch die richtige Herangehensweise. Ich würde aber nicht zu viel Arbeit in den Organisationsaufwand stecken. Es machen viele den Fehler, dass sie anfangs nicht genügend lesen. Was wegweisende Artikel sind, wer die Top-Forscher in den Bereich sein, all das bekommt man über die Zeit heraus, wenn man den Anfängt. Wenn man - so wie du - keinen Plan bzw. kein Thema hat, dann wirst du da sowieso nicht drum herum kommen. Das ist auch notwendig, da du sonst viel zu allgemein bleibst und zwar alles super interessant findest, aber nie in eine Nische kommst, die es lohnt zu erforschen.

Ansonsten sind die großen Themen der "Nachhaltigkeit" aus akademischer Sicht (meiner Ansicht nach) vermutlich durch. Das ist nicht negativ gemeint, sondern der Lau der Dinge, da wir ja darüber ausgiebig reden. Es gab wegweisende Artikel in den großen, disziplinübergreifenden Zeitschriften und jetzt finden die Detaildiskussionen in den einschlägigen Fachzeitschriften statt. Wenn du die Leitartikel in en Top5 Journals gefunden undgelesen hast kannst du dich anhand der Forschernamen immer weiter hangeln.

Was viele unterschätzen ist der Zeitaufwand. Wir reden hier von Monaten, wenn du das nebenbei machst! Also nicht aufgeben, wenn du nach einigen Wochen immer noch keinen Plan hast.
johndoe
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Re: Meine Vorbereitungs-Strategie - der richtige Weg?

Beitrag von johndoe »

Prince_Van hat geschrieben: ↑04.08.2021, 07:51

Mein aktuelles Ziel ist es, meinen konkreten Bereich festzulegen, um dafür mal den aktuellen Forschungsstand zu ermitteln und dann entsprechend mein Thema zu konkretisieren.

Ist mein Vorgehen und mein Weg so gut und zielführend? Habt ihr irgendwelche Tipps, Tricks oder Erfahrungen für mich? Wie seid ihr bei der Themenfindung und bei der Konkretisierung eures Themas vorgegangen?
Hi, ich bin vor einigen (etlichen... :stressed: )Jahren unter ähnlichen Bedingungen gestartet. Und hatte auch Profs an deutschen Unis erlebt, die mich mit mega Anforderungen durch die Blume abblitzen ließen, zb. "Veröffentlichen Sie erstmal ein paper in einem A Journal, dann nehme ich sie als Doktoranden an". Nachdem ich gefühlt oder vll sogar tatsächlich alle relevanten Unis durch hatte, hab ich mich ins Ausland orientiert. Und bin dann letztlich auch in uk gelandet - nicht DBA, sondern richtig PhD. Für mich hat das Setup funktioniert. Aber wie flip schon schrieb: man darf den Aufwand nicht unterschätzen. Mich hat die Vorbereitung bis zum Forschungsantrag schon über 2 Jahre gekostet. V.a. mach dich auf empfindliche private Einbußen gefasst. Das erfordert in deinem Fall eine Partnerschaft, die das über viele Jahre durchsteht. Ich will es dir nicht ausreden, aber nimm das nicht auf die leichte Schulter.

Bzgl Vorbereitung ist das generisch ok. Ich persönlich würde mich nicht mit der Wertung der Journals aufhalten... Machen wir uns nix vor: externe Doktoranden werden idr nicht die führenden Wissenschaftler von morgen. Ich weiß nicht, was dich insgeheim motiviert, aber schau va. dass du neben all den bestehenden Verpflichtungen die Balance findest zwischen Aufwand und Qualität des Ergebnisses.

Anyway: viel Erfolg!
Prince_Van
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Re: Meine Vorbereitungs-Strategie - der richtige Weg?

Beitrag von Prince_Van »

@johndoe & @flip,

vielen Dank für eure Antworten und Erfahrungen :-)
Ich dachte mir schon, dass das mit den Top Journals vermutlich ein bisschen (großes bisschen) übertrieben ist - aber gerade jetzt ist es noch egal, woher ich meine Literatur ziehe; Und lieber später das Niveau senken, als im Nachhinein anheben und für diverse Aussagen neue Quellen suchen zu müssen. Und letztlich gibt's schon allein in den Top Journals mehr als genug Artikel für meine aktuelle Phase :-)
Freut mich jedenfalls, zu lesen, dass mein Weg schonmal nicht ganz verkehrt ist :-)

Der Zeitaufwand ist mir bewusst - schon alleine, wenn ich überlege, dass ich jetzt den Plan doch schon seit über einem Jahr verfolge, seit erst etwa einem halben Jahr meinen Themenbereich nennen kann und noch ein ganzes Stück von einem konkreten Thema weg bin. Aber ich bleib dran :-)

@johndoe, an welcher UK-Uni bist du? (gerne auch via PN) Freu mich da auch über jeden Input, denn die Betreuer- und Uni-Suche wird ja auch nochmal ein riesen Thema.
Wierus
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Re: Meine Vorbereitungs-Strategie - der richtige Weg?

Beitrag von Wierus »

Hallo,

nur mein unwesentlicher Input am Rande dieser Diskussion:
Prince_Van hat geschrieben: ↑04.08.2021, 07:51trotz Fulltime-Job, 2 kleinen Kids, ziemlich langsamen Lese-Skills
Meiner Erfahrung nach, und vor allem im Hinblick auf die unzähligen Leidensberichte hier im Forum, möchte ich dir diesen gutgemeinten Rat mitgeben: Für das Gelingen deines Promotionsvorhabens wirst du an mindestens einem der obigen Punkte tiefgreifende Veränderungen vornehmen müssen. Entscheide am besten schon jetzt, an welcher Stelle -- realistischer: an welchen zwei Stellen -- das ab offiziellem Beginn deiner Promotion sein wird.

Da Dissertationen (zum Glück) an immer mehr Unis als Online-Dokument veröffentlicht werden müssen, ist zum Beispiel ein maschinell immer leichter zu ermittelndes Ghostwriting seit der 'Causa Guttenberg' von 2011 keine Option mehr. Heißt: eine Promotion stellt sich selbst für zahlungskräftige Individuen als ein mitunter 'harter Ritt' dar, da sie seitdem in den allermeisten Fällen tatsächlich selbst mühsam angefertigt werden muss. Dieser Hinweis nur, um hier im Forum Missverständnisse jeglicher Art vorab aus dem Weg zu räumen.

Viel Erfolg!

Grüße
SSCI
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Re: Meine Vorbereitungs-Strategie - der richtige Weg?

Beitrag von SSCI »

Denk mal über Ost-Europa nach :-)
Ist viel eher mit Deinen Voraussetzungen übereinzubringen
doctorbluex
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Re: Meine Vorbereitungs-Strategie - der richtige Weg?

Beitrag von doctorbluex »

Wierus hat geschrieben:
> Hallo,
>
> nur mein unwesentlicher Input am Rande dieser Diskussion:
>
>
Prince_Van hat geschrieben: ↑04.08.2021, 07:51trotz
> Fulltime-Job, 2 kleinen Kids, ziemlich langsamen Lese-Skills
>
> Meiner Erfahrung nach, und vor allem im Hinblick auf die unzähligen
> Leidensberichte hier im Forum, möchte ich dir diesen gutgemeinten Rat
> mitgeben: Für das Gelingen deines Promotionsvorhabens wirst du an
> mindestens einem der obigen Punkte tiefgreifende Veränderungen
> vornehmen müssen. Entscheide am besten schon jetzt, an welcher Stelle --
> realistischer: an welchen zwei Stellen -- das ab offiziellem Beginn
> deiner Promotion sein wird.
>
> Da Dissertationen (zum Glück) an immer mehr Unis als Online-Dokument
> veröffentlicht werden müssen, ist zum Beispiel ein maschinell immer
> leichter zu ermittelndes Ghostwriting seit der 'Causa Guttenberg' von 2011
> keine Option mehr. Heißt: eine Promotion stellt sich selbst für
> zahlungskräftige Individuen als ein mitunter 'harter Ritt' dar, da sie
> seitdem in den allermeisten Fällen tatsächlich selbst mühsam angefertigt
> werden muss. Dieser Hinweis nur, um hier im Forum Missverständnisse
> jeglicher Art vorab aus dem Weg zu räumen.
>
> Viel Erfolg!
>
> Grüße


Das gute ist das sich zu mindest die Situation mit den 2 kleinen Kids von alleine ändert weil diese groß werden … aber ich denke wichtig ist vor allem das buy-in deines Partners … eine andere Option ist natürlich auch da die Kids ja noch klein sind über ein Elternzeit-Jahr oder eine Reduzierung der Stunden nach zu denken … kommt natürlich immer drauf an ob das finanziell machbar ist.
johndoe
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Re: Meine Vorbereitungs-Strategie - der richtige Weg?

Beitrag von johndoe »

Prince_Van hat geschrieben: ↑05.08.2021, 14:19
@johndoe, an welcher UK-Uni bist du? (gerne auch via PN) Freu mich da auch über jeden Input, denn die Betreuer- und Uni-Suche wird ja auch nochmal ein riesen Thema.
Die Uni ist am Ende des Tages nicht der entscheidende Faktor für deinen Erfolg. In UK läuft das ziemlich standardisiert ab über alle Unis, da du bspw eingeschriebener Student bist mit allen Vorteilen (Nachteil: Studiengebühren). Apropos Gebühren: die sind seit dem Brexit nicht mehr erschwinglich - weiß nicht, ob ich mir das heute noch leisten würde, da es den Faktor 4 mehr kostet als "zu meiner Zeit". Auch die Betreuerwahl läuft anders ab als hierzulande - mir wurde nach erfolgreicher Annahme als Doktorand seitens der School jmd zugeteilt.
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Re: Meine Vorbereitungs-Strategie - der richtige Weg?

Beitrag von Denkerin »

Hallo David,

sehe ich das richtig und du möchtest nicht promovieren, weil dir das direkt einen beruflichen Vorteil verschafft, sondern "weil du Spaß daran hast, wissenschaftlich zu arbeiten"? Ich finde, das ist eigentlich die beste Voraussetzung sowas anzugehen. Natürlich ist allen klar, dass du neben einer Vollzeit-Stelle, nicht so schnell sein kannst, wie mit einer Doktorandenstelle am Institut. Aber wenn das nicht der Anspruch ist, geht das doch auch voll klar. Ich finde, wir müssen mal aus der Situation rauskommen, dass Teilzeit-Promovenden nur als "Schmalspur-Wissenschaftler" gesehen werden. Oft ist die Motivation und der Antrieb viel stärker als bei den Leuten, die halt promovieren, weil ihnen da gerade eine Stelle entgegengeflogen kam und "weil man das eben so macht".

Ich finde, du hast dir einen soliden Plan gemacht. Ich habe aber tatsächlich erstmal einen kleineren Artikel (für einen Sammelband) geschrieben über "mein" Thema (im Groben) und habe so schon mal die Hauptpunkte ausmachen können, die interessant und beforschenswert sind. Für den Artikel musste man bei nichts extrem in die Tiefe gehen (es ging eher um einen Überblick). Das hat mir sehr geholfen, dann noch mal für meine DA zu präzisieren. Ebenfalls hat mir in Verbindung mit dem Artikel auch die Rücksprache mit anderen Wissenschaftlern geholfen, die mir dann gesagt haben, was aus ihrer Sicht noch eine Lücke wäre und erforschenswert wäre in dem Zusammenhang. So hab ich immer die Waage zwischen der Notwendigkeit (ist noch nicht erforscht) und meinen Interessen halten können.

Plus-Punkt für einen Artikel vor deiner DA: Ich habe von einigen Leuten gehört, denen das bei der Betreuersuche geholfen hat, wenn sie das schon mit einreichen konnten. Dann kann man quasi schon mal eine Arbeitsprobe einreichen und ein bisschen Reputation vorweisen.
Prince_Van
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Re: Meine Vorbereitungs-Strategie - der richtige Weg?

Beitrag von Prince_Van »

Denkerin hat geschrieben: ↑06.08.2021, 11:11 Hallo David,

sehe ich das richtig und du möchtest nicht promovieren, weil dir das direkt einen beruflichen Vorteil verschafft, sondern "weil du Spaß daran hast, wissenschaftlich zu arbeiten"? Ich finde, das ist eigentlich die beste Voraussetzung sowas anzugehen. Natürlich ist allen klar, dass du neben einer Vollzeit-Stelle, nicht so schnell sein kannst, wie mit einer Doktorandenstelle am Institut. Aber wenn das nicht der Anspruch ist, geht das doch auch voll klar. Ich finde, wir müssen mal aus der Situation rauskommen, dass Teilzeit-Promovenden nur als "Schmalspur-Wissenschaftler" gesehen werden. Oft ist die Motivation und der Antrieb viel stärker als bei den Leuten, die halt promovieren, weil ihnen da gerade eine Stelle entgegengeflogen kam und "weil man das eben so macht".

Ich finde, du hast dir einen soliden Plan gemacht. Ich habe aber tatsächlich erstmal einen kleineren Artikel (für einen Sammelband) geschrieben über "mein" Thema (im Groben) und habe so schon mal die Hauptpunkte ausmachen können, die interessant und beforschenswert sind. Für den Artikel musste man bei nichts extrem in die Tiefe gehen (es ging eher um einen Überblick). Das hat mir sehr geholfen, dann noch mal für meine DA zu präzisieren. Ebenfalls hat mir in Verbindung mit dem Artikel auch die Rücksprache mit anderen Wissenschaftlern geholfen, die mir dann gesagt haben, was aus ihrer Sicht noch eine Lücke wäre und erforschenswert wäre in dem Zusammenhang. So hab ich immer die Waage zwischen der Notwendigkeit (ist noch nicht erforscht) und meinen Interessen halten können.

Plus-Punkt für einen Artikel vor deiner DA: Ich habe von einigen Leuten gehört, denen das bei der Betreuersuche geholfen hat, wenn sie das schon mit einreichen konnten. Dann kann man quasi schon mal eine Arbeitsprobe einreichen und ein bisschen Reputation vorweisen.
Hallo Denkerin,

richtig - beruflich wird's mir voraussichtlich nie sonderlich viel bringen. Da geht's vielmehr um's 'Wollen' als um die Karriere-Aussichten.
Vielen Dank für deine Anregung mit dem kleineren Artikel vorab - da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass mir auch das bei der Themenspezifizierung weiter helfen wird. Vielleicht wird's auch erstmal ein einschlägiger Blog o.ä. - Hauptsache eine gezieltere Auseinandersetzung mit dem Thema ist da. Dankeschön :-)

Viele Grüße,

David
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