Die Noten für die Doktorarbeit

Vielleicht haben Sie es schon einmal gehört »summa cum laude« oder auch »Rite ist Schiete«. Für die Bewertung von Noten gibt es in Deutschland traditionell eigene lateinische Bezeichnungen, die nicht vollständig mit den bekannten deutschen Schulnoten vergleichbar sind. Einige Hochschulen sind zwischenzeitlich dazu übergegangen, deutsche Bezeichnungen zu verwenden - aber auch diese entsprechen in aller Regel nicht dem altbekannten System der Schulnoten von 1 (sehr gut) - 6 (ungenügend).

Gegenüberstellung der Notenbezeichnungen

Welche Noten gerade Ihre Fakultät für Dissertationen vergibt, können Sie der jeweiligen Promotionsordnung entnehmen. Üblicherweise orientieren sie sich an folgendem Aufbau:

lateinische Bezeichnung (Abkürzung)Deutsche Bezeichnung (Abkürzung)entsprechende Schulnote (deutsch)
summa cum laude (s. c. l., scl) mit Auszeichnung /ausgezeichnet oberes sehr gut (1+)
magna cum laude (m. c. l., mcl) sehr gut sehr gut (1)
cum laude (c.l.) gut gut (2)
rite genügend, bestanden befriedigend/ausreichend (3 - 4)
insufficienter ungenügend (nicht bestanden!) mangelhaft-ungenügend (5-6)

Einige Fakultäten verwenden noch abweichende Bezeichnungen für die Bewertung der Dissertationsschrift, diese lauten z.B.
opus eximium (»herausragendes Werk«),
opus valde laudabile (»sehr lobenswertes Werk«),
opus laudabile (»lobenswertes Werk«) und
opus idoneum (»geeignetes Werk« sowie
sub omni canone (»unterhalb jeden Maßstabs« = nicht bestanden)
Die letztgenannte Note spielt zum Glück nur noch im übertragenen Sinne eine nennenswerte Rolle, nämlich in der Redensart »unter aller Kanone«.

Notenspektrum bei Promotionen

In der Praxis ist es vielmehr so, dass die guten Abschlussnoten im Promotionsverfahren überwiegen - schon die oben genannten Definitionen zeigen ja viel Platz an der Spitze und ein eher schmales Mittelfeld, welches die Schulnoten befriedigend und ausreichend mit einer gemeinsamen Stufe abdeckt.
Wer sich die Notenverteilung in Promotionsverfahren ganz genau ansehen möchte, kann dies dank der detaillierten Erfassung durch das Bundesamt für Statistik tun - in der kostenlos abrufbaren Fachserie 11 - Prüfungen an Hochschulen werden sie veröffentlicht. Derzeit (August 2013) liegt die Fassung für 2011 vor. Zusammenfassend kann man sagen, dass wohl 60 - 70 % der Promotionsverfahren magna cum laude bzw. cum laude abgeschlossen werden, gute 20 - 30% mit summa cum laude. Die Note rite ist kaum vertreten. Die Zahlen für nicht bestandene Promotionen liegen in vielen Fachbereichen bei 0 - 1 Prozent und scheinen daher - trotz der damit im Einzelnen oft verbundenen Schicksale - in der Gesamtheit vernachlässigbar.

Die geringe Durchfallquote erklärt sich daraus, dass die Dissertationsschrift, die de facto den Hauptteil der zu erbringenden Leistung darstellt, in aller Regel in enger Abstimmung mit dem Doktorvater erstellt wird, der häufig später die Prüfung auch selbst abnimmt. So greifen in aller Regel frühe Steuerungsmöglichkeiten, die einen totalen Fehlschlag ausschließen. Mehr dazu z. B. unter Einreichen.

Dieser Beitrag ist eine Zusammenfassung inspiriert durch den Thread Noten für die Promotion im Forum.

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doktorandenforum.de ·  28.12.2023

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