Ich hatte mal ein Arbeitszeugnis bekommen, in dem von voller Zufriedenheit die Rede war. Dann hab ich nachgefragt, was denn nicht gepasst hat (es gab kein negatives Feedback bis dahin), und es stellte sich heraus, dass dem Verfasser gar nicht bekannt war, dass es auch noch eine vollste Zufriedenheit im Code gibt, weil es ja nicht voller als voll sein kann. Es wurde problemlos neu ausgestellt und alles war vollst korrigiert
Wenn dieses Zeugnis nur zur Annahme auf eine Doktorandenstelle dienen soll, wuerde ich es nicht ueberbewerten. Hat die Arbeit denn was mit dem angestrebten Projekt zu tun? Mindestens so wichtig sind die fachlichen Qualifikationen, also ob dir z.B. die Methoden und Grundlagen des Fachbereichs vertraut sind.
Einmal wurde ich bei der Kommunikationsfaehigkeit schlecht bewertet (es wurden auf einer Skala Punkte vergeben). Begruendung: ich hab versucht, Probleme erst selbst zu loesen, und der Chefin war es lieber, sofort und immer direkt zu ihr zu kommen. Es ist also manches auch einfach Ansichtssache
Arbeitszeugnis
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Re: Arbeitszeugnis
Ja, kannst du machen.kann ich dir PN senden?
Das ist übrigens auch so ein Punkt: Zeugnisse befinden sich in einer Bewerbungsmappe nicht ohne Grund im hinteren Teil, dem Anhang. Dort schaut der Leser nur rein, wenn er sich dafür interessiert. Sofern dein Anschreiben und dein Lebenslauf stimmig und attraktiv sind, wird man das Zeugnis vielleicht bloß überfliegen oder komplett ignorieren.Wenn dieses Zeugnis nur zur Annahme auf eine Doktorandenstelle dienen soll, wuerde ich es nicht ueberbewerten.
Daher als allgemeiner Tipp: Ja, man will ein tolles Zeugnis haben, aber du hast nur begrenzte Zeit und Energie zur Verfügung. Diese solltest du vorrangig nutzen, um Anschreiben und Lebenslauf zu optimieren (und das Exposé, sofern erforderlich).
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Re: Arbeitszeugnis
Wurde diese -- zumindest in meinen Augen nicht ganz unwichtige -- Frage denn schon geklärt?
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Re: Arbeitszeugnis
THIS! Ich hatte über dieses Thema auf einer pre-corona Weihnachtsfeier ein Gespräch mit einem unserer Personaler. Sein Tenor war: "Es gibt mittlerweile mehrere Schulen für Zeugnis-Codes. Ähnlich wie bei Gesprächen mit Einheimischen versteht man's nur richtig, wenn man nicht nur die gleiche Sprache, sondern auch den gleichen Dialekt spricht. Bei den Personalern der größeren Firmen in unserem Bereich erkenne ich fast schon an der Reihenfolge der Textbausteine, was Sache ist. Wenn ich allerdings ein literarisches Werk aus unbekannter Quelle vorliegen habe, beginnt der Stress. Bsp: Offene Position eines Kassierers (nat. m/w/d^^) in einer Bank. Es fehlt der Hinweis auf Ehrlichkeit. Aus dem Rennen? Tja, und wenn die Ehrlichkeit erwähnt wird, argumentiert der Nächste, dass irgendwas nicht stimmen kann, wenn im Zeugnis basics plattgetreten werden. Wenn ich ein Arbeitszeugnis vor mir habe, dass offenkundig unter der Prämisse von Rechtssicherheit geschrieben wurde, rufe ich dort an."Cybarb hat geschrieben: ↑13.07.2022, 22:43 ein Arbeitszeugnis sollte stets als "Gesamtkunstwerk" gelesen werden. Manche Personaler interessiert nicht nur, was darin steht, sondern auch, was darin fehlt. Und innertextliche Bezüge sollte man auch nicht ignorieren. Deshalb finde ich es schwierig, Noten für einzelne Fragmente zu verteilen, wie du es machst.
"5" sehe ich fast als geschmeichelt. Als alleinstehender Satz liest sich das wie "... zeigte sich stets bemüht."Cybarb hat geschrieben: ↑13.07.2022, 22:43Wenn ich das isoliert lese, klingt es für mich nicht nach einer 3, sondern nach einer 5. Denn Engagement sollte so selbstverständlich sein, dass man es nicht extra zu erwähnen braucht. Der Rest des Zeugnisses klingt hingegen besser - auch solche Diskrepanzen könnten ein Code sein.Frau Y zeigte stets Engagement
Ich vermisse hier den Satzteil "nach Erledigung aller übertragenen Aufgaben". Ist aber wohl weniger wichtig, wenn Arbeitsende auf Quartalsende o.ä. fällt.
Einer der wenigen sicheren Punkte! Man kann streiten, ob es für z.B. Vertriebler Kunden, Vorgesetzte, Kollegen heissen sollte, aber die Kollegen bilden stets den Abschluss der Liste.
[/quote]
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Re: Arbeitszeugnis
Noch ein Kommentar zur Wichtigkeit von Zeugnissen. Ich glaube, wie andere ja auch, dass die massiv überschätzt wird. Ich habe mir noch nie ein Arbeitszeugnis durchgelesen, wenn ich Leute eingestellt habe. Eben deshalb, weil man da ja offenbar eine Wissenschaft draus gemacht hat und jetzt die Leute versehentlich schlechtere (oder bessere) Zeugnisse ausstellen, als sie eigentlich wollen. Aus diesem Grund halte ich die Zeugnisse generell für überbewertet und habe sie bei Einstellungen nie herangezogen. Ich habe nur darauf geguckt, ob Zeugnisse da sind. Wenn eins fehlt, hätte ich mal nachgefragt, was da los ist.
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
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Re: Arbeitszeugnis
Du hast das komplett richtig zusammenkopiert.
Zum Hintergrund kann ich dir sagen, dass ich dort 2 Jahre war und gekündigt habe, da es der reine Chaosladen ist und ich denke, mit dem Zeugnis gab es eine Art Retourkutsche für meine Kündigung. Wie du selbst bemerkt hast liest es sich auch nicht wirklich gut und flott.
Ich würde da denen nochmal schreiben, dass was angeändert werden sollte und ich muss aber halt herausfinden, was.
Ich denke der erste und letzte Satz passt halt nicht. Der Rest sollte so eine 2 sein und einen guten Eindruck erwecken. Ins Auge fällt ja definitiv das Wort "überdurchschnittlich".
Danke
Background: interessiert Prof. Mehr auch nicht. Wie schon erwähnt nicht zwingend notwendig für Stelle.
Zum Hintergrund kann ich dir sagen, dass ich dort 2 Jahre war und gekündigt habe, da es der reine Chaosladen ist und ich denke, mit dem Zeugnis gab es eine Art Retourkutsche für meine Kündigung. Wie du selbst bemerkt hast liest es sich auch nicht wirklich gut und flott.
Ich würde da denen nochmal schreiben, dass was angeändert werden sollte und ich muss aber halt herausfinden, was.
Ich denke der erste und letzte Satz passt halt nicht. Der Rest sollte so eine 2 sein und einen guten Eindruck erwecken. Ins Auge fällt ja definitiv das Wort "überdurchschnittlich".
Danke
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