Verhältnis zu Projektleiter (nicht DV) gestört
Verfasst: 06.08.2016, 08:21
Hallo zusammen,
nach langer Suche habe ich endlich eine Pomotionsmöglichkeit erhalten und bin nun seit drei Wochen an einer außeruniversitären Forschungseinrichtung als wiss. Mitarbeiter angestellt . Es handelt sich hierbei um eine naturwissenschaftliche Stelle, die etwas fachfremd zu meinem Studiengang ist, allerdings thematisch genau meinem Interesse entspricht.
Meine Euphorie und Freude über die Stelle wurde jedoch bereits in den ersten Wochen deutlich gedämpft und ich würde gerne einfach mal die Meinung von anderen Doktoranden hören.
Ich habe einen Doktorvater, mit dem ich aber außer gelegentlichen Treffen nicht viel zu tun haben werde (was ja nicht unüblich zu sein scheint). Erster Ansprechpartner für mich ist der Projektleiter. Dieser ist allerdings sehr wortkarg, fühlt sich bei Fragen genervt und verweist mich auf den Techniker.
Und hier liegt leider das eigentliche Problem. Ursprünglich hieß es, dass wir zusammen im Team arbeiten sollen. Er jedoch ist der Meinung, dass er quasi mein Vorgesetzter ist und ich alles so auszuführen habe, wie er mir das vorgibt.
Um mal ein Beispiel zu geben: Für die gesamten nächsten drei Jahre möchte er, dass ich alle Rohdaten (von Probenahme und Messungen) an ihn schicke. Und auch bei der Eingabe und Darstellung der Daten in Excell verlangt er, dass ich dies genauso mache wie er das haben möchte (weil er das eben immer schon so gemacht hat). Möchte ich für mich (der ja später mit den Daten arbeiten muss) eine andere Form wählen, soll ich dies eben für mich noch mal gesondert machen. Er meint auch, dass er über alle Daten drüber schauen möchte.
Mich hat das doch sehr überrascht, da ich der Ansicht war bzw. bin, dass doch gerade der Umgang mit den Daten die kernaufgabe der Promotion ist und man diese mit dem Doktorvater oder dem Projektleiter bespricht. Das sich doch hierbei zeigt, dass man eigenständig wissenschaftlich arbeiten kann. In meiner Master- und Bachelorarbeit war es selbstverständlich, das ich auch für den Umgang mit den Daten verantwortlich war. Nun muss ich allerdings alles gegenprüfen lassen und fühle mich wie ein Student im ersten Semester, der zwar die Laboranalytik machen und irgendwann ein paar lustige Diagramme erstellen darf, dem der Umgang mit den Daten aber nicht zugetraut wird. Ich habe ihn dann gestern darauf angesprochen und in einem wirklich sachlichen Ton versucht mit im darüber zu reden. Ich denke mir, es ist besser gewisse Dinge früh anzusprechen, ehe sie sich festfahren und man irgendwann überhaupt nicht mehr zu einer Lösung kommen kann. Vor allem wollte ich klären, wer denn konkret für was zuständig ist. Er nahm das aber leider sofort persönlich, meinte ich könne mich nicht unterordnen und man würde mir anmerken, dass ich nicht beim Bund gedient hätte .
Und dieses Problem zieht sich leider durch alle Bereiche. Er fühl sich verantwortlich für das Projekt und gibt klare Anweisungen wie die Dinge zu händeln sind. Dabei sollten wir das eigentlich im Team machen (wie gesagt, er ist nicht der Projekleiter und auch nicht mein Vorgesetzter). Gestern kam dann allerdings der Höhepunkt: Ich musste im Labor bis weit in die Nacht meine Proben analysieren und er wolle schon Feierabend machen. Da meinte er doch tatsächlich, ich soll ihm eine sms schicken, wenn ich fertig bin. Damit er weiß, dass nichts passiert ist.
Er begründet das alles damit, dass er eben seine Vorgaben hat und nicht anders kann und ich solle zum Projektleiter gehen, wenn mir das nicht passt. Davor scheue ich mich aber natürlich, weil es nicht besonders gut rüberkommt, nach drei Wochen Anstellung bereits solche Dinge anzusprechen. Macht es doch den Eindruck, ich könne nicht im Team arbeiten (was nicht der Fall ist, in meinen bisherigen Arbeiten, gab es diesbezüglich nie Probleme. Aber das war es auch ein eher kollgiales Miteinander). Auch lässt er leider vor Kollegen immer mal wieder unterschwellige Bemerkungen fallen, ich würde ja meinen alles besser zu können und dergleichen.
Mir macht das wirklich zu schaffen, weil wir ja nun einmal die nächsten drei Jahre zusammen arbeiten müssen.
Was meint ihr dazu? Liege ich vielleicht völlig daneben und derlei Vorgehen ist gängige Praxis?
Leider läuft auch noch vieles andere schief: ich habe bislang weder einen festen Arbeitsplatz bekommen, noch einen Schlüssel für das Institut oder gar die Labore, in denen ich arbeiten muss. Und wie ich mitbekommen habe, sind Tratsch und Lästereien unter den Kollegn hier wohl auch üblich.
Es ist nicht geklärt bezüglich des promotionsvorhabens und mein Doktorvater hat dafür auch nie Zeit.
Vielleicht liegt ich ja aber auch völlig falsch mit meinen Vorstellungen von kollegialer Arbeit und den Aufgaben eines Doktoranden. Ich kann ja nur mit den Universitäten vergleichen, an denen ich meine Abschlussarbeiten geschrieben habe.
Gibt es vielleicht ähnliche Erfahrung?
Besten Dank schon einmal!
nach langer Suche habe ich endlich eine Pomotionsmöglichkeit erhalten und bin nun seit drei Wochen an einer außeruniversitären Forschungseinrichtung als wiss. Mitarbeiter angestellt . Es handelt sich hierbei um eine naturwissenschaftliche Stelle, die etwas fachfremd zu meinem Studiengang ist, allerdings thematisch genau meinem Interesse entspricht.
Meine Euphorie und Freude über die Stelle wurde jedoch bereits in den ersten Wochen deutlich gedämpft und ich würde gerne einfach mal die Meinung von anderen Doktoranden hören.
Ich habe einen Doktorvater, mit dem ich aber außer gelegentlichen Treffen nicht viel zu tun haben werde (was ja nicht unüblich zu sein scheint). Erster Ansprechpartner für mich ist der Projektleiter. Dieser ist allerdings sehr wortkarg, fühlt sich bei Fragen genervt und verweist mich auf den Techniker.
Und hier liegt leider das eigentliche Problem. Ursprünglich hieß es, dass wir zusammen im Team arbeiten sollen. Er jedoch ist der Meinung, dass er quasi mein Vorgesetzter ist und ich alles so auszuführen habe, wie er mir das vorgibt.
Um mal ein Beispiel zu geben: Für die gesamten nächsten drei Jahre möchte er, dass ich alle Rohdaten (von Probenahme und Messungen) an ihn schicke. Und auch bei der Eingabe und Darstellung der Daten in Excell verlangt er, dass ich dies genauso mache wie er das haben möchte (weil er das eben immer schon so gemacht hat). Möchte ich für mich (der ja später mit den Daten arbeiten muss) eine andere Form wählen, soll ich dies eben für mich noch mal gesondert machen. Er meint auch, dass er über alle Daten drüber schauen möchte.
Mich hat das doch sehr überrascht, da ich der Ansicht war bzw. bin, dass doch gerade der Umgang mit den Daten die kernaufgabe der Promotion ist und man diese mit dem Doktorvater oder dem Projektleiter bespricht. Das sich doch hierbei zeigt, dass man eigenständig wissenschaftlich arbeiten kann. In meiner Master- und Bachelorarbeit war es selbstverständlich, das ich auch für den Umgang mit den Daten verantwortlich war. Nun muss ich allerdings alles gegenprüfen lassen und fühle mich wie ein Student im ersten Semester, der zwar die Laboranalytik machen und irgendwann ein paar lustige Diagramme erstellen darf, dem der Umgang mit den Daten aber nicht zugetraut wird. Ich habe ihn dann gestern darauf angesprochen und in einem wirklich sachlichen Ton versucht mit im darüber zu reden. Ich denke mir, es ist besser gewisse Dinge früh anzusprechen, ehe sie sich festfahren und man irgendwann überhaupt nicht mehr zu einer Lösung kommen kann. Vor allem wollte ich klären, wer denn konkret für was zuständig ist. Er nahm das aber leider sofort persönlich, meinte ich könne mich nicht unterordnen und man würde mir anmerken, dass ich nicht beim Bund gedient hätte .
Und dieses Problem zieht sich leider durch alle Bereiche. Er fühl sich verantwortlich für das Projekt und gibt klare Anweisungen wie die Dinge zu händeln sind. Dabei sollten wir das eigentlich im Team machen (wie gesagt, er ist nicht der Projekleiter und auch nicht mein Vorgesetzter). Gestern kam dann allerdings der Höhepunkt: Ich musste im Labor bis weit in die Nacht meine Proben analysieren und er wolle schon Feierabend machen. Da meinte er doch tatsächlich, ich soll ihm eine sms schicken, wenn ich fertig bin. Damit er weiß, dass nichts passiert ist.
Er begründet das alles damit, dass er eben seine Vorgaben hat und nicht anders kann und ich solle zum Projektleiter gehen, wenn mir das nicht passt. Davor scheue ich mich aber natürlich, weil es nicht besonders gut rüberkommt, nach drei Wochen Anstellung bereits solche Dinge anzusprechen. Macht es doch den Eindruck, ich könne nicht im Team arbeiten (was nicht der Fall ist, in meinen bisherigen Arbeiten, gab es diesbezüglich nie Probleme. Aber das war es auch ein eher kollgiales Miteinander). Auch lässt er leider vor Kollegen immer mal wieder unterschwellige Bemerkungen fallen, ich würde ja meinen alles besser zu können und dergleichen.
Mir macht das wirklich zu schaffen, weil wir ja nun einmal die nächsten drei Jahre zusammen arbeiten müssen.
Was meint ihr dazu? Liege ich vielleicht völlig daneben und derlei Vorgehen ist gängige Praxis?
Leider läuft auch noch vieles andere schief: ich habe bislang weder einen festen Arbeitsplatz bekommen, noch einen Schlüssel für das Institut oder gar die Labore, in denen ich arbeiten muss. Und wie ich mitbekommen habe, sind Tratsch und Lästereien unter den Kollegn hier wohl auch üblich.
Es ist nicht geklärt bezüglich des promotionsvorhabens und mein Doktorvater hat dafür auch nie Zeit.
Vielleicht liegt ich ja aber auch völlig falsch mit meinen Vorstellungen von kollegialer Arbeit und den Aufgaben eines Doktoranden. Ich kann ja nur mit den Universitäten vergleichen, an denen ich meine Abschlussarbeiten geschrieben habe.
Gibt es vielleicht ähnliche Erfahrung?
Besten Dank schon einmal!