Vorstellungsgespräch

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PostalService

Vorstellungsgespräch

Beitrag von PostalService »

Hallo,

ich habe die Tage ein - zweites - Vorstellungsgespräch für eine externe Promotion in der Industrie im Bereich Maschinenbau. Ich wurde nach dem ersten Gespräch noch einmal eingeladen, "um kennenzulernen, wie Sie arbeiten!"

Dabei soll ich eine Präsentation halten (Kolloquiumsvortrag) und erzählen, wie ich denn mit der Promotion anfangen würde. Und beim Letzteres liegt mein Problem, denn:

a) Ich komme etwas fachfremd zu dieser Stelle, müsste mich also erst grundlegend einarbeiten.
b) Weiß ich nur grob etwas über die aktuellen Themen bzw. Ziele der Firma (Stichwort Geheimhaltung).

Ich habe mir überlegt, wie folgt zu starten:

"Zunächst ist es selbstverständlich das Wichtigste, mich in das Thema intensiv einzuarbeiten und meine zukünftigen Kollegen und die Arbeitsbedingungen kennenzulernen. Zusätzlich ist zu Beginn die Richtung abzuklären, um ein mögliche Ziele und Erwartungen zu formulieren (Die Firma erwartet natürlich was von mir...). Durch das intensive Einarbeiten in die Materie werden sich durch Erfahrung und das Erkennen von Schwachstellen neue Ideen ergeben, sodass sich ein mögliches Thema immer weiter konkretisieren lässt. Als methodische Hilfsmittel bieten sich Zeit- und Budgetpläne an, sowie der Aufbau eines Netzwerkes zu den angrenzenden Fachstellen im Unternehmen oder Universitäten. Beim Durchführen von Versuchen setze ich natürlich auch auf die Unterstützung der Facharbeiter, Diplomanden und Praktikanten."

So in etwas würde ich das wohl vortragen. Was meint ihr? Liege ich richtig?

Vielen Dank!

PS
Frodo

Re: Vorstellungsgespräch

Beitrag von Frodo »

Hallo PostalService

Was ich mich bei deinem Post gefragt habe, ist, ob du nicht ein wenig am Thema vorbei planst. Du sollst präsentieren, wie du mit der Dissertation anfangen möchtest. Geht es da nicht eher um die Frage nach dem Themengebiet, dass du behandeln möchtest?

Es versteht sich meines Erachtens von selbst, dass du dich zuerst in die Thematik (egal welche) einarbeiten musst und bei einer Diss. in einem Betrieb mit den Fachstellen kommunizierst.

Vielleicht habe ich auch was falsch verstanden, aber mir erscheint es eher, als erwarte man von dir eine Disposition deiner Forschungsabsichten. Hast du denn schon eine mehr oder weniger konkrete Fragestellung?

Grüsse, Frodo
AGH

Re: Vorstellungsgespräch

Beitrag von AGH »

Puh! Ich hätte keine Ahnung, was sie von mir wollen. Wie können sie bitte bei einem/durch einen Vortrag sehen, wie ich arbeite? Bei einem Vortrag merken sie, wie ich vortrage. Aber wie ich arbeite? (Zumindest bei meinem Fachgebiet würde das nicht passen.)

Ich denke, wenn Du nicht weißt, was genau sie von Dir wollen, hilft nur nachfragen, direkt dort. Lieber nachfragen, als am Ziel des ganzen vorbei reden, denke ich!

Wenn wirklich gemeint ist, wie Du Dir die Arbeit an der Diss vorstellst, dann, glaube ich, ist Deine bisherige Ausführung zu allgemein. Natürlich wirst Du Dir Gedanken über eine Forschungslücke machen. Klarerweise wirst Du Dir Gedanken über Zeit und Finanzen machen. Selbstverständlich wirst Du einen Projektplan machen und brav Stakeholders beachten. (Und mit den Praktikanten wäre ich vorsichtig: in meinem Bereich würde das heißen, Du möchtest möglichst viel an mühsamer Arbeit abgeben, an arme Wesen, die dafür nichts bekommen (finanziell), die ein Praktikum fürs Studium brauchen und die für Dich arbeiten lässt ;-) - vielleicht sieht das aber bei Deinem Bereich anders aus! Kann gut sein!).

Ich weiß, mein Posting ist leider nicht sehr hilfreich. Aber vielleicht hilft es auch, zu lesen, dass anderen nicht klar ist, was Du eigentlich tun sollst (bzw. dass es unterschiedlich verstanden wird) und dass es daher vielleicht gut wäre, das noch einmal genau abzuklären!

Liebe Grüße!
AGH
Nela

Re: Vorstellungsgespräch

Beitrag von Nela »

Hi PostalService!

Das ist wirklich schwierig. Nach meiner Erfahrung steht bei Industriepromotionen das Thema schon fest, dafür stellen sie den Doktoranden ja ein, um ein bestimmtes Thema von Interesse zu erforschen, wofür normale Mitarbeiter neben dem normalen Tagesgeschäft gar keine Zeit hätten. Deswegen denke ich schon dass das in die Richtung geht , die du in deinem Text vorschlägst, und nicht um das Forschungsvorhaben selber. Den letzen Satz würde ich auf keinen Fall so vortragen. Viele Industriepromovierende bearbeiten ihr Thema komplett alleine. Das würde ich vorher übrigens abklären, also evtl in eine Frage umwandeln!

Was bei Firmen immer gut ankommt, ist der Kontakt, der durch dich zur Uni deines DV zustandekommt (besonders wenn der DV bekannt ist). Das erwähnst du ja schon, würde ich aber noch etwas betonen, z.B. dass du vorhast, regelmäßig zu Arbeitskreistreffen zu gehen.

Mehr fällt mir im Moment auch nicht ein, sorry :)

Grüße
PostalService

Re: Vorstellungsgespräch

Beitrag von PostalService »

Hallo,

erstmal vielen Dank für euer Feedback. Tja, das beruhigt mich etwas, dass es wohl kein Patentrezept für mein Vorgehen gibt.

Ich werde mich wohl an das halten, was ich oben schon beschrieben habe. Das Thema ist mir grob bekannt, aber die konkrete Richtung kenne ich nicht. Aber ich werde versuchen, etwas näher darauf einzugehen. Die Sache mit den Praktikanten usw. habe ich deswegen aufgeführt, weil mir im ersten Gespräch mitgeteilt wurde, dass bei denen in der Abteilung ein reger Durchlauf an Studenten herrscht. Daher gehe ich davon aus, dass ich von dieser Seite her unterstützt werde. Natürlich ist es immer ein gewisses Ausnutzen der Studenten, aber hey, da mussten wir doch alle - mich eingeschlossen - durch! ;-)

Schöne Grüße
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