Das war an meinen Unis nie so. Die Lehrveranstaltungen waren 4+2SWS. 4SWS Vorlesung und 2SWS Uebung. Der Prof. bekommt dann aber auch nur 4SWS angerechnet.johndoe hat geschrieben: ↑25.04.2024, 00:17Was natürlich an der Uni unterm Strich genauso gehandhabt wird, nur dass die Mitarbeiter die Übungen betreuen und Arbeiten korrigieren. Wofür der Uni Kollege auch noch besser bezahlt wird. Aber jeder ist seines Glückes Schmied, wie man die 18 sws füllt, solange es nicht offensichtlich gegen Deputatsregeln verstößt.puderquaste hat geschrieben: ↑24.04.2024, 12:34
Einige meiner Kollegen legen die Lehre bei uns allerdings auch bequem für sich aus. Wenn ein Modul mit Prüfungsbeleg (bei uns fast 75%) 2V/2Ü hat, heißt das bei einigen dann: 2 SWS Vorlesung (Tools vorstellen, Input geben), 2 SWS optionale Konsultation zu Projekten (nimmt nie jemand wahr, vor allem nicht wöchentlich). D.h. auf dem Papier 4 SWS, in Realität zur Hälfte abgespeckt. Die Studis finden das gut - die erarbeiten selbstständig ihren Kram und der Prof bewertet am Ende nur die Belege. Natürlich irgendwie eine Zeitersparnis, aber auch nicht so richtig erfüllend.
HAW Lehre vs. Uni Lehre
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Re: HAW Lehre vs. Uni Lehre
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Re: HAW Lehre vs. Uni Lehre
mahatmagandhi hat geschrieben: ↑25.04.2024, 00:32Das war an meinen Unis nie so. Die Lehrveranstaltungen waren 4+2SWS. 4SWS Vorlesung und 2SWS Uebung. Der Prof. bekommt dann aber auch nur 4SWS angerechnet.johndoe hat geschrieben: ↑25.04.2024, 00:17Was natürlich an der Uni unterm Strich genauso gehandhabt wird, nur dass die Mitarbeiter die Übungen betreuen und Arbeiten korrigieren. Wofür der Uni Kollege auch noch besser bezahlt wird. Aber jeder ist seines Glückes Schmied, wie man die 18 sws füllt, solange es nicht offensichtlich gegen Deputatsregeln verstößt.puderquaste hat geschrieben: ↑24.04.2024, 12:34
Einige meiner Kollegen legen die Lehre bei uns allerdings auch bequem für sich aus. Wenn ein Modul mit Prüfungsbeleg (bei uns fast 75%) 2V/2Ü hat, heißt das bei einigen dann: 2 SWS Vorlesung (Tools vorstellen, Input geben), 2 SWS optionale Konsultation zu Projekten (nimmt nie jemand wahr, vor allem nicht wöchentlich). D.h. auf dem Papier 4 SWS, in Realität zur Hälfte abgespeckt. Die Studis finden das gut - die erarbeiten selbstständig ihren Kram und der Prof bewertet am Ende nur die Belege. Natürlich irgendwie eine Zeitersparnis, aber auch nicht so richtig erfüllend.
Mag sein, aber wenn ich mir hier ein beliebiges Modulhandbuch ansehe: https://wiwi.tu-dortmund.de/studium/stu ... laufsplan/
idR VL 2, ü2, manchmal sind's in Summe sogar weniger sws, aber dafür gibt's mehr ects als bei meiner FH für 4sws.
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Re: HAW Lehre vs. Uni Lehre
Das gibt aber keinen Aufschluss darueber, wie viele SWS dem Prof angerechnet werden. Als ich WiMi war musste ich mein Lehrdeputat ebenso vollmachen. Deswegen haette mein Prof sich meine Lehre nicht anrechnen lassen koennen. Es mag aber sein, dass das in anderen Fachbereichen oder an anderen Unis anders ablaeuft.johndoe hat geschrieben: ↑25.04.2024, 08:37mahatmagandhi hat geschrieben: ↑25.04.2024, 00:32Das war an meinen Unis nie so. Die Lehrveranstaltungen waren 4+2SWS. 4SWS Vorlesung und 2SWS Uebung. Der Prof. bekommt dann aber auch nur 4SWS angerechnet.johndoe hat geschrieben: ↑25.04.2024, 00:17
Was natürlich an der Uni unterm Strich genauso gehandhabt wird, nur dass die Mitarbeiter die Übungen betreuen und Arbeiten korrigieren. Wofür der Uni Kollege auch noch besser bezahlt wird. Aber jeder ist seines Glückes Schmied, wie man die 18 sws füllt, solange es nicht offensichtlich gegen Deputatsregeln verstößt.
Mag sein, aber wenn ich mir hier ein beliebiges Modulhandbuch ansehe: https://wiwi.tu-dortmund.de/studium/stu ... laufsplan/
idR VL 2, ü2, manchmal sind's in Summe sogar weniger sws, aber dafür gibt's mehr ects als bei meiner FH für 4sws.
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Re: HAW Lehre vs. Uni Lehre
Ich wollte in Bezug auf den Post des Forumskollegen lediglich andeuten, dass an der Uni der Fokus der Profs auf den V liegt, während Ü outgesourct sind an MA, dennoch gibt es mehr Gehalt. Während ein FH Prof keine MA hat und die Ü selbst übernimmt. Wenn man also bei all den zusätzlichen Aufgaben nicht in den Burnout rutschen möchte, verstehe ich sehr gut, dass man die Ü lockerer angeht. Ein Kollege von mir ist nämlich gerade krankgeschrieben wegen Burnout, also zum lachen ist das nicht.
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Re: HAW Lehre vs. Uni Lehre
Die Lehrverpflichtung an einer FH ist natuerlich deutlich hoeher. An der Uni liegt der Fokus der Profs auf der Forschung.johndoe hat geschrieben: ↑25.04.2024, 20:06 Ich wollte in Bezug auf den Post des Forumskollegen lediglich andeuten, dass an der Uni der Fokus der Profs auf den V liegt, während Ü outgesourct sind an MA, dennoch gibt es mehr Gehalt. Während ein FH Prof keine MA hat und die Ü selbst übernimmt. Wenn man also bei all den zusätzlichen Aufgaben nicht in den Burnout rutschen möchte, verstehe ich sehr gut, dass man die Ü lockerer angeht. Ein Kollege von mir ist nämlich gerade krankgeschrieben wegen Burnout, also zum lachen ist das nicht.
Re: HAW Lehre vs. Uni Lehre
Ich hab meinen Bachelor und Master an der Uni gemacht und kann daher zu dem unterschied FH Lehre vs. Uni nicht viel sagen. Aber was mir im Studium immer auf die nerven gegangen ist, ist mit vielen Studierenden in einem Hörsaal gequetscht 2h trockenen Monolog von Professoren zu lauschen. Gleichzeitig hat man immer Kommilitonen die während der Vorlesung schwatzen, am Handy oder Laptop sind und ablenken. Dasher hatten für mich Vorlesungen kaum Mehrwert. Hat mir vielleicht 5% für die Klausurvorbereitung gebracht. Irgendwann als wir nurnoch so ca. 20 Leute waren und die Profs uns kannten, sind wir nurnoch aus Höflichkeit den Profs gegenüber zur Vorlesung gegangen, weil die meisten sich ja schon mühe gegeben haben.
Während der Corona Pandemie wurden dann video Vorlesungen über Moodle hochgeladen. Das hat mir deutlich mehr gebracht, weil ich Zuhause oder in der Bibliothek in meinem Arbeitstempo das ganze anhören und auf Pause drücken konnte, um mir in ruhe notizen zu machen, etwas was ich nicht verstanden habe nachzuschlagen oder mir im Internet Beispiele angucken konnte. Das hat mir persönlich deutlich mehr gebracht. Viele Profs an meiner Uni haben da auch sehr gute Erfahrungen mit gemacht und nach Corona auch nicht mehr auf Präsenzvorlesungem umgestellt, sondern die frei werdene Zeit in zusätzliche Übungen und Seminare gesteckt. Das fand ich ziemlixh gut, weil man so die Möglichkeit hatte sich zunächst selbst mit dem Stoff auseinander zu setzen und anschließend fragen zu klären und den Inhalt zu vertiefen.
Es gibt auf youtube den Prof. Christian Spannagel der viel zum Thema flipped Classroom macht und da auch Tipps gibt wie man es am besten umsetzt.
https://m.youtube.com/watch?v=ws3liOeHW ... Bhbm5hZ2Vs
Während der Corona Pandemie wurden dann video Vorlesungen über Moodle hochgeladen. Das hat mir deutlich mehr gebracht, weil ich Zuhause oder in der Bibliothek in meinem Arbeitstempo das ganze anhören und auf Pause drücken konnte, um mir in ruhe notizen zu machen, etwas was ich nicht verstanden habe nachzuschlagen oder mir im Internet Beispiele angucken konnte. Das hat mir persönlich deutlich mehr gebracht. Viele Profs an meiner Uni haben da auch sehr gute Erfahrungen mit gemacht und nach Corona auch nicht mehr auf Präsenzvorlesungem umgestellt, sondern die frei werdene Zeit in zusätzliche Übungen und Seminare gesteckt. Das fand ich ziemlixh gut, weil man so die Möglichkeit hatte sich zunächst selbst mit dem Stoff auseinander zu setzen und anschließend fragen zu klären und den Inhalt zu vertiefen.
Es gibt auf youtube den Prof. Christian Spannagel der viel zum Thema flipped Classroom macht und da auch Tipps gibt wie man es am besten umsetzt.
https://m.youtube.com/watch?v=ws3liOeHW ... Bhbm5hZ2Vs
Re: HAW Lehre vs. Uni Lehre
bezüglich der Frage des Ursprungsposts (Studenten interessieren sich nicht für VL): Kann es aufgrund deines akademischen Hintergrunds sein, dass die Vorlesung zu sehr wie an der Uni ist? Was bei uns die Studenten nicht leiden können ist:
- zuwenig Beispiele, wo man das Ganze anwenden kann
- 90 bzw. 180 Minuten Frontalunterricht
- viele Grundlagen
Ich habe immer öfter das Gefühl mehr Kabarettist und weniger Prof zu sein, der den Studenten das Wissen häppchenweise verabreichen muss: 10 Minuten Vorlesung, 3 Minuten Quiz, 10 Minuten Vorlesung, 2 Minuten Anekdoten aus dem Leben, 5 Minuten Übungsaufgabe, 3 Minuten Klatsch und Tratsch, 10 Minuten Vorlesung usw...
Das einzige, was ich noch aus meiner Anfangszeit weiß: Das ganze war ein Lernprozess. Im ersten Semester war ich froh, wenn ich irgendwie den Stoff halbwegs konsistent vermitteln konnte. Später kam die Routine, man hatte den Kopf während dem Reden für andere Dinge frei und konnte die Leute auch noch unterhalten. Zudem weiß man aus den vergangenen Jahren, wie die Studenten auf einzelne Vorlesungen reagieren und kann gegensteuern (z.B. Schwieriges langsamer erklären und dreimal wiederholen). Und man wird besser im Erklären, ich kann mittlerweile Dinge viel präziser und gleichzeitig anschaulicher erklären als in meinem ersten Semester.
Hoffe es hilft!
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Das einzige, was ich noch aus meiner Anfangszeit weiß: Das ganze war ein Lernprozess. Im ersten Semester war ich froh, wenn ich irgendwie den Stoff halbwegs konsistent vermitteln konnte. Später kam die Routine, man hatte den Kopf während dem Reden für andere Dinge frei und konnte die Leute auch noch unterhalten. Zudem weiß man aus den vergangenen Jahren, wie die Studenten auf einzelne Vorlesungen reagieren und kann gegensteuern (z.B. Schwieriges langsamer erklären und dreimal wiederholen). Und man wird besser im Erklären, ich kann mittlerweile Dinge viel präziser und gleichzeitig anschaulicher erklären als in meinem ersten Semester.
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Re: HAW Lehre vs. Uni Lehre
Das erinnert mich an den Spruch "Gute Lehre ist 50% Vorbereitung und 50% Unterhaltung".
Das habe ich in einem Didaktikseminar unter dem Begriff "Sandwich-Methode" kennengelernt.
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Re: HAW Lehre vs. Uni Lehre
Bei mir konvergiert es auch immer mehr in diese Richtung, also zumindest dahingehend, dass ich in regelmäßigen Abständen die Methode wechseln muss um die Aufmerksamkeit hoch zu halten.woosai hat geschrieben: ↑26.04.2024, 19:59 bezüglich der Frage des Ursprungsposts (Studenten interessieren sich nicht für VL): Kann es aufgrund deines akademischen Hintergrunds sein, dass die Vorlesung zu sehr wie an der Uni ist? Was bei uns die Studenten nicht leiden können ist:
- zuwenig Beispiele, wo man das Ganze anwenden kann
- 90 bzw. 180 Minuten Frontalunterricht
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Ich habe immer öfter das Gefühl mehr Kabarettist und weniger Prof zu sein, der den Studenten das Wissen häppchenweise verabreichen muss: 10 Minuten Vorlesung, 3 Minuten Quiz, 10 Minuten Vorlesung, 2 Minuten Anekdoten aus dem Leben, 5 Minuten Übungsaufgabe, 3 Minuten Klatsch und Tratsch, 10 Minuten Vorlesung usw...
Das einzige, was ich noch aus meiner Anfangszeit weiß: Das ganze war ein Lernprozess. Im ersten Semester war ich froh, wenn ich irgendwie den Stoff halbwegs konsistent vermitteln konnte. Später kam die Routine, man hatte den Kopf während dem Reden für andere Dinge frei und konnte die Leute auch noch unterhalten. Zudem weiß man aus den vergangenen Jahren, wie die Studenten auf einzelne Vorlesungen reagieren und kann gegensteuern (z.B. Schwieriges langsamer erklären und dreimal wiederholen). Und man wird besser im Erklären, ich kann mittlerweile Dinge viel präziser und gleichzeitig anschaulicher erklären als in meinem ersten Semester.
Hoffe es hilft!
Was von Seiten der Studierenden auch sehr geschätzt wird, ist wenn ich immer wieder eine Positionsangabe liefer, damit klar wird wo wir gerade im Stoff stehen.
Zusätzlich fasse ich zu Beginn der VL zusammen, was wir in der letzten VL erarbeitet haben und wo wir hin wollen. Dann sage oder frage ich was uns als nächstes fehlt um weiter Richtung Ziel zu kommen und dann geht's los. Im Idealfall wird dadurch das Wozu klar und die Theorieeinheit als Mittel zum Zweck akzeptiert.
Die Begeisterung für die Theorie als eigenständiger Gegenstand hält sich sehr in Grenzen und wenn ich von der Ästhetik einer Herleitung spreche führt das eher zu verdrehten Augen als zu Zustimmung.
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