Motivationsloch und Frust

Fragen aus der laufenden Arbeit an der Dissertation.
Literatursuche, Motivationsprobleme, Lehrtätigkeit, Ärger mit dem Prof u.v.m.
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Safira2006

Motivationsloch und Frust

Beitrag von Safira2006 »

Hallo liebe Mitstreiter,

nun nähert sich nach 1 1/2 Jahren das Ende meiner Diss. Doch statt mich zu freuen und eniergie-geladen die letzten Abschnitte zu schreiben und in die Endphase zu gehen, mag ich meine Arbeit nicht mehr ansehen. Und das, obwohl die Lösungen und Ideen da sind, und sie "nur noch niederschreiben" müsste. Die Motivation geht gegen null. Ich habe nebenher auf ner halben Stelle gearbeitet und paar andere Projekte gemacht und nun ist absolut die Luft raus.

Leider kann ich keine Auszeit nehmen: Ich will in drei Monaten ins jur. Referendariat eintreten. Bis dahin muss die Arbeit "stehen", auch wenn ich sicher auch noch später die Überarbeitung/Korrektur usw. vornehmen kann...

Hattet Ihr auch so ein Motivationsloch? Und wie habt Ihr wieder Energie getankt?

Beste Grüße
acoma

Beitrag von acoma »

Wie wird die Zukunft sein? Es gibt eine mit Dr.-Titel, und eine ohne. Eine, wo Du es geschafft hast, und eine, wo Du es nicht geschafft hast...
Je weniger Motivation (ist doch sowieso alles Illusion), desto wichtiger ist Durchführungsroutine.
Also vergiß das Motivationsgedöns und überlege konkrete Maßnahmen, die Dich dazu bringen, in den 3 Monaten das Projekt fertigzustellen. Für Energie-Tanken ist jetzt vielleicht bei Dir zu spät, jetzt zieh noch mal ein paar Register zusätzlich (die hast Du!), und dann klappt das!

Gruß, Acoma
el rubio

Beitrag von el rubio »

Leider kann ich keine Auszeit nehmen: Ich will in drei Monaten ins jur. Referendariat eintreten.
Ich habe meine Dissertation auch in den drei Monaten zwischen Auslaufen der Stelle am Lehrstuhl und Beginn des Referendariats fertig geschrieben, und es hat sich gelohnt. Bloße Korrekturen kann man später immer noch ganz gut bewältigen, zur Not einfach den praktischen Ausbilder einweihen, weshalb man ein paar Akten weniger bekommen möchte.

Also: Zähne zusammenbeißen, ausruhen kannst Du Dich noch in den ersten Monaten des Referendariats :P
Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Ich kann mich el rubio nur anschließen!
"Das Ende trägt die Last" meinte mein Vater damals zu dieser Situation.
Bei mir war es ähnlich, habe die Diss dann noch ein bißchen mit ins jur. Referendariat hineingezogen, was nicht schön war und bin sozusagen obdachlos über diese Aktion geworden, weil ich vor lauter Diss-Trouble meine Wohnungssuche in der Referendariatsstadt gar nicht erst angefangen hatte.
Ich kann nur sagen: Kleine Schrittchen machen, sich für jeden Tag ein paar Routine- bzw. Fließarbeiten vornehmen (z. B. Literaturverzeichnis komplettieren) und all das, was meine Vorredner hier bzw. auf den statischen Seiten (https://doktorandenforum.de/tipps/motivation.htm) empfehlen.
Und noch eine von Vaters Weisheiten: Komm' wa über'n Hund, komm' wa über'n Schwanz.
Beide hat er übrigens auch schon von seinem Vater gehört - die Problematik ist also nicht wirklich neu und durchkommen kann man auch.

Viel Erfolg!

Sebastian
ponyhuetchen

Schritt für Schritt...

Beitrag von ponyhuetchen »

Liebe Safira,

mir hat es in solch zähen Zeiten (auch damals bei der Magisterarbeit schon) sehr geholfen, daß ich mir für jeden Tag der Woche (bzw. an den Tagen, wo ich sicher an der Diss. arbeiten konnte) eine kleine Teiletappe meines Weges vorgenommen und die auch in meinen Kalender eingetragen habe. Also z.B. Montag: 3 Seiten schreiben, Dienstag 3, Mittwoch 3-5, Donnerstag 5, Freitag 3-4, Sa bzw. So 3.
Das Ziel war eben, an jedem mir möglichen Tag zu schreiben, die Diss. mit Erkenntnissen zu füttern und meine Ergebnisse festzuhalten. Hatte ich mein Pensum geschafft, durfte ich den Tag im Kalender abhaken und mich abends entspannen - wenn nicht, saß ich eben abends/nachts noch dran. Und wenn ich mehr geschrieben hatte, hab ich mich auch belohnt und mir was Schönes gegönnt. Am Ende der Woche war die Diss. wieder ein schönes Stück gewachsen, und ich hab die Seitenzahl ganz stolz eingetragen.
Das war ein super Gefühl, denn mir war klar, daß die Diss., dieses geistige Baby, das Produkt meiner Forschung, nur durch mich auf die Welt kommen kann. Und daß das gerade zum Schluß zwickt und zwackt, ist normal. Halt durch, achte auf Deine Ernährung, versuch genug Schlaf zu kriegen und zeig der Welt, was Du ganz allein herausgefunden hast!

Liebe Grüße, Du schaffst das, Pony Hütchen
acoma

Beitrag von acoma »

achte auf Deine Ernährung
Das stimmt absolut. Neuerdings heißt es, Salat hat doch nicht so viele Vitamine, in Fritten sei mehr drin, aber ich habe festgestellt, daß viel Salat meine Stimmung verbessert und mich besser in die Lage versetzt, "zu tun, was ich will."
Safira2006

Dankeschön !

Beitrag von Safira2006 »

Herzlichen Dank für Eure hilfreichen Tipps und Euren Ansporn!

Man kennt das ja, anderen Zuspruch zu geben ist einfach. Aber wenn´s einen dann selbst trifft.... Mich hat es umgehauen, zumal es mir nie an Disziplin mangelte. Vielleicht muss man durch diese Phase mal durch - das ist wohl großer Bestandteil der Herausforderung Diss?!

Ich versuche mehr zu schlafen, mehr an der frischen Luft zu sein (das schöne Wetter, vor allem die Sonne helfen ungemein) und "laufe" mir am Strand die Sorgen weg...

Auch Euch viel Schaffenskraft und Durchhaltewillen!
acoma

Beitrag von acoma »

das ist wohl großer Bestandteil der Herausforderung Diss?!
Ja!
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