Fragen zur Stellensuche an der Uni

Anfangen mit der Diss: Abgeschlossene Diskussionen (Doktorvatersuche, Expose...)
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Amalia

Re: Schreiende Unfähigkeit bzgl. Beschäftigung

Beitrag von Amalia »

Hallo Thomas,
ich möchte Aguti zustimmen. Deine Lebensplanung erscheint mir ziemlich naiv. Von der Promotion zur Professur ist es ein langer, harter und steiniger Weg.
Die Promotionsphase ist in Deutschland ganz gut organisiert und ausgestattet. Es gibt vielfältige Finanzierungs- und Forderungsmöglichkeiten: Stipendien, Graduiertenkollegs, Stellen usw.
Der Kampf kommt erst in der Postdockphase. Da werden die Ressourcen knapp und der Ausleseprozess beginnt.
Wer sich bereits in der Promotionsphase schwer tut, dem würde ich dringend dazu raten, sich um einen Plan B, d. h. eine berufliche Zukunft außerhalb des akademischen Betriebs, Gedanken zu machen. Deshalb würde ich mir an Deiner Stelle einen Neben- oder Teilzeitjob außerhalb der Uni suchen, der dir durch die dort gewonnenen Berufserfahrungen, nach der Promotion den Berufseinstieg enorm erleichtern wird.
Gibt es an Deiner Uni eine Career Center? Häufig kann man dort sehr gute Beratung / Coachings zur eigenen Situation / Berufsplanung bekommen.
Alles Gute!
A.
Wierus
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Re: Schreiende Unfähigkeit bzgl. Beschäftigung

Beitrag von Wierus »

Hallo Thomas!

Redest du es dir selbst ein, dass du das falsch machst, oder liegen dir deine Eltern deswegen in den Ohren?
"Parasitär", "asozial", "Schmarotzertum"... das hört sich so an als wenn es bei euch Konflikte gibt.
Also an deiner Stelle würde ich zum Einstieg erst einmal einen Nebenjob für Geringverdiener suchen. Dann kannst du mal testen wieviel Arbeit sich bei dir mit der Diss verträgt. Und ja, sprich deine Gutachter doch einfach mal an, was du für entgeltliche Möglichkeiten an der Uni hast. Vielleicht kannst du ein Tutorium oder eine Übung übernehmen und auf die Weise auch im Uni-Bereich abschätzen wie das zusammen mit der Promotion klappt.

Und wenn alles nichts hilft: eine zügige Promotion ist auch was wert. Das hab ich zumindest in einer Veranstaltung für Promitionsanfänger & Interessenten gehört... :wink:
mezarif

Re: Fragen zur Stellensuche an der Uni

Beitrag von mezarif »

Ich denke auch, du solltest dich nicht so runtermachen. Allerdings erleichtert es dir bestimmt einen Berufseinstieg nach der Promotion - sei das jetzt in oder ausserhalb der Uni -, wenn du dich jetzt schon auf eigene Füsse stellst und Erfahrungen sammelst.
Eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter zu bekommen, stelle ich mir auch nicht zu einfach vor. Wie bereits erwähnt wurde, gibt es in den Geisteswissenschaften da nicht so viele und die Konkurrenz ist riesig. Trotzdem ist es natürlich der erste Schritt, dass du dich informierst - und dazu kann es durchaus sehr sinnvoll sein, mal deinen DV anzusprechen oder - was ich vermutlich noch vorher machen würde - mal mit einem seiner WiMi Kontakt aufzunehmen. Ich habe mich selber in der Endzeit meines Studiums mit diversen WiMi in meinem Fachbereich unterhalten und Fragen gestellt und mit ihnen meine eigenen Vorstellungen und Ideen diskutiert; die waren immer sehr hilfsbereit und unterstützend und haben mir einerseits direkte Tipps gegeben, andererseits auch Ausschreibungen in meinem Bereich, von denen sie gehört hatten, weitergeleitet. Wenn du eine universitäre Karriere angehen willst, wirst du dich ohnehin dranmachen müssen, ein Netzwerk aufzubauen - und am eigenen Lehrstuhl anzufangen ist wohl das Einfachste.
Aber vielleicht muss es auch gar nicht zwingend eine Unistelle, sondern es könnte auch etwas anderes sein? Dazu stellt sich halt auch die Frage, was du nach der Diss machen möchtest.
wai

Re: Fragen zur Stellensuche an der Uni

Beitrag von wai »

Hi, ich habe noch ne Frage (auch auf die Gefahr hin, dass ich langsam nerve, sorry!). Wie sieht es aus, wenn man seine Diss (als WiMi) an einer Uni-Klinik schreiben wird oder aber an einem Institut (z.B. Max-Planck-Institut) - hat man dann später schlechtere Chancen in der Uni zu arbeiten?

(Wobei das Verhältnis von Stellen, wie ich es jetzt einschätze ungefähr 60 (Uni) zu 30 (Uniklinik) zu 10 (Institut) ist, d.h. die anderen kann man auch nicht vernachlässigen. Ich bin aber nicht sicher, ob ich mit meiner Einschätzung richtig liege. Das beschriebene Aufgabengebiet (Forschung in einem bestimmten Bereich) wäre jedenfalls ungefähr das gleiche.)

Wäre eurer Meinung nach für die Diss trotzdem eine Stelle an einer Uni einer Stelle an einer Uni-Klinik oder einem Institut vorzuziehen? (Ich weiß gar nicht ob ich überhaupt wählen kann, aber ich überlege mir das gerne vorher. Denn ich bekomme am Mittwoch Antwort von einer Stelle an einer Uni-Klinik, hätte aber in den nächsten Wochen noch 3 (bis 4) Vorstellungsgespräche.)


P.S.: Ich hab diesen Thread über die Suche gefunden und wollte keinen neuen extra schon wieder aufmachen. Der Threadersteller von diesem Thread hat ja eben auch an der Uni-Klinik seine Diss geschrieben, nur nicht dort gearbeitet.
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