Das hängt immer sehr von der jeweiligen Disziplin ab. Ich hab letztens mal mit einem Informatiker geredet, der etwas jünger ist als ich ist und als der die Anzahl seiner Publikationen genannt hat, hab ich mit den Ohren geschlackert. Eine solche Anzahl von Publikationen würde in meinem Bereich Misstrauen hervorrufen ("Paper-Generator?"). Die Erklärung war dann aber, dass in dem Bereich Publikationen einfach nicht die "Währung" sind, sondern eine Konferenz viel mehr hermacht. Bei uns ist es dagegen so, dass Konferenzen quasi durch die Teilnahemgebühren der Referenten finanziert werden, so dass die Teilnahme da recht einfach ist. In den Naturwissenschaften ist es schwierig früh zu publizieren, vor allem als Erstautor, weil man die Infrastruktur noch nicht zur Verfügung hat und eine fünf Seiten Publikation da gerne mal Arbeit von einem Jahr entspricht. In den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften dagegen braucht man häufig nur einen PC, eine SAS- oder STATA-Lizenz und das public use file eines Surveys und schon kann's losgehen.
Dem "Damit kann man wohl nur Laien beeindrucken" muss ich aber widersprechen. Auch wenn's nicht die Erstautorenschaft ist (die ja auch noch mal anders gewertet wird), die Nennung auf einer Publikation sagt schon was aus: Der oder diejenige war schon in einem wissenschaftlichen Team tätig, das hat ähnlichen Wert wie der Eintrag "HiWi" im Lebenslauf, nur besser, weil projektbezogene Arbeit höher eingeschätzt wird als das übliche "Kopieren und dem Prof. seine PowerPoints formatieren". Auch ein Mini-Beitrag als Erstautor in einem C-Journal ist nicht schlecht, weil das - ähnlich wie das Expose, das oft schon zeitgleich mit der Bewerbung verlangt wird - zeigt, dass der Bewerber drei Sätze geradeaus schreiben kann.
Bewerbung um Doktorandenstelle
Re: Bewerbung um Doktorandenstelle
Nur mal eine Frage am Rande, bevor wir hier zu sehr vom Thema Bewerbung zu Publikationen abdriften...
Ist es üblich, dass man bei seiner Bewerbung seine Diplom- und Masterarbeit (in meinen Fällen beides) einrechen soll?
Ich habe gestern nämlich eine Mail von einem anderen Prof bekommen, der möchte beides als PDF haben...
Ist es üblich, dass man bei seiner Bewerbung seine Diplom- und Masterarbeit (in meinen Fällen beides) einrechen soll?
Ich habe gestern nämlich eine Mail von einem anderen Prof bekommen, der möchte beides als PDF haben...
Re: Bewerbung um Doktorandenstelle
Das hängt sicher vom Thema und Prof ab. Ungefragt habe ich meine Masterarbeit bzw. ein Abstract davon nur mitgeschickt, wenn es thematisch sinnvoll war. Ansonsten nur wenn es ausdrücklich in der Stellenanzeige stand. Am besten ist ja sowieso vorab direkt mal den telefonischen Kontakt zu suchen, dann kann man gezielt nachfragen was gefordert wird. Denn jeder Chef/Prof/Personaler hat da ganz andere Vorstellungen von einer "guten" und aussagekräftigen Bewerbung.
Re: Bewerbung um Doktorandenstelle
Ja, das ist durchaus üblich. Einerseits bezweifele ich zwar, dass die dann wirklich auch von vorne bis hinten gelesen werden. Andererseits aber vermitteln die Abschlussarbeiten schon einen recht guten Eindruck, wie Du wissenschaftlich so ’tickst’ und sind dafür natürlich wesentlich besser geeignet als kontextfreie Noten.st es üblich, dass man bei seiner Bewerbung seine Diplom- und Masterarbeit (in meinen Fällen beides) einrechen soll?
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