Persönliche Widmung in Dissertation

Irgendwann ist jeder fertig. Und dann darf er sich hier austoben :-)
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JR the Cat

Persönliche Widmung in Dissertation

Beitrag von JR the Cat »

Hallo zusammen,

ich bin bisher immer nur ein stiller Mitleser gewesen und es - erfreulicherweise - so auch zum Abschluss meiner Promotion gebracht. Nun liegen meine Autorenexemplare hier, die ich natürlich gerne an diejenigen Personen weitergeben möchte, die mir besonders geholfen haben bzw. an Familienmitglieder, evtl. enge Freunde und natürlich den Doktorvater.

Ich hoffe, dass der ein oder andere von Euch mir bei der Frage helfen kann: Was schreibt man dann vorne rein?

Mit herzlichem Dank und bestem Gruß - also eher was Kurzes und Unterschrift?
Oder eher einen kleinen "Brief": Lieber Herr Professor, mit großer Freude überreiche ich.... Ohne die tolle Stelle an Ihrem Lehrstuhl wäre diese Arbeit... Und überhaupt werde ich diese Zeit immer in bester Erinnerung behalten....

Ich bin extrem verunsichert, weil ich mir natürlich gerade bei meinem Doktorvater, an dessen Lehrstuhl ich nach wie vor tätig bin, keinen Fauxpas erlauben will.

Vielleicht kann mir jemand von Euch helfen?

Vielen herzlichen Dank und liebe Grüße an alle!
bbb

Re: Persönliche Widmung in Dissertation

Beitrag von bbb »

Zunächst mal herzlichen Glückwunsch! /:dr) /:dr) /:dr)

Das ist sicherlich sehr abhängig vom Einzelfall (und ich habe selbst leider noch keine Erfahrung damit).

Wenn man Fauxpas' vermeiden will, ist in meinen Augen weniger mehr. Denn je mehr Du schreibst, desto mehr kann man auch hineininterpretieren etc.

Meine Meinung:
wenn Du noch bei Deinem DV arbeitest, dann siehst Du ihn doch regelmäßig, oder?
Dann wirst Du das Exemplar doch sicherlich persönlich übergeben?
Da würde ich dann nur eine sehr kurze Widmung reinschreiben (mit persönlicher Anrede und Dank) und alles andere ("ich freue mich...", "tolle Stelle", "tolles Team", ...) würde ich ihm einfach dazu sagen.

Hast Du mal andere Kollegen dazu gefragt, die beim gleichen DV promoviert haben, ob und wie sie das gemacht haben und wie er ggf. reagiert hat?

Bei Freunden und Familienmitgliedern könnte diese Widmung ggf deutlich ausführlicher ausfallen.

just my 2 cents

Viele Grüße

BBB
holladiewaldfee

Re: Persönliche Widmung in Dissertation

Beitrag von holladiewaldfee »

Oder einfach: "Für... die Katz." ;-)

Auch von mir herzlichen Glueckwunsch!
Koenigsportal
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Re: Persönliche Widmung in Dissertation

Beitrag von Koenigsportal »

Ich hole diesen Faden mal hoch...

Bei mir steht noch das Verschicken der Belegexemplare an - natürlich auch an DV und Zweitgutachter. Leider tue ich mich ziemlich schwer damit, die richtige Form zu finden bzw. die passenden Worte (und überhaupt diese Sache praktisch zu vollziehen, wie die folgenden Fragen zeigen :roll: ). Ich hoffe also, dass Ihr mir auf die Sprünge helfen könnt.

Da ich kein Fan von Widmungen direkt ins Buch bin, dachte daran, eine Karte beizulegen. Nun sind meine Bücher eingeschweißt. Würdet Ihr das eingeschweißte Buch versenden oder die Folie entfernen und die Karte 'reinlegen?
Habt Ihr evtl. Vorschläge, was ich wie für DV und Zweitgutachter schreiben könnte oder würdet Ihr mir ggf. verraten, wie Ihr es gemacht habt? Mit Anrede à la "Lieber Herr x" oder ohne? Welche Abschiedsformel ("Beste/herzliche Grüße")? Bedankt man sich herzlich beim DV? Und wofür? Für die Betreuung und Anregungen? (Die Beiträge waren wirklich inspirierend, allerdings auch das Verfolgen sehr zeitraubend.) Grundsätzlich möchte ich es knapp halten, aber natürlich treffend. Der Zweitgutachter hat wirklich nur begutachtet. Das Verfahren ist schon länger her, Druckfreigabe ebenfalls. Die Bücher kämen jetzt also wohl recht unerwartet, andererseits sind in meinem Fach lange Veröffentlichungszeiten nicht unüblich.
Ach ja, und würdet Ihr an die Privatanschrift senden (die Gutachter sind, glaube ich, inzw. beide emeritiert)? Als Paket bzw. Brief mit Einschreiben, oder ist das blöd? Ich wüsste natürlich gern, ob die Bücher auch angekommen sind. Die Adressen würde ich wohl beim Institut erfragen. DV und ZG anzumailen deshalb und die Bücher anzukündigen, wäre wohl eher unpassend, oder?

Ich danke schon mal für Anregungen, damit ich endlich auch das noch zu Ende bringen kann. (Und bitte nicht belehren, wie blöd ich mich anstelle, das weiß ich selbst. Danke.)
"Do what you can, with what you've got, where you are." (Th. Roosevelt)
itsme

Re: Persönliche Widmung in Dissertation

Beitrag von itsme »

Koenigsportal hat geschrieben:Da ich kein Fan von Widmungen direkt ins Buch bin, dachte daran, eine Karte beizulegen. Nun sind meine Bücher eingeschweißt. Würdet Ihr das eingeschweißte Buch versenden oder die Folie entfernen und die Karte 'reinlegen?
Habt Ihr evtl. Vorschläge, was ich wie für DV und Zweitgutachter schreiben könnte oder würdet Ihr mir ggf. verraten, wie Ihr es gemacht habt? Mit Anrede à la "Lieber Herr x" oder ohne? Welche Abschiedsformel ("Beste/herzliche Grüße")? Bedankt man sich herzlich beim DV? Und wofür? Für die Betreuung und Anregungen? (Die Beiträge waren wirklich inspirierend, allerdings auch das Verfolgen sehr zeitraubend.) Grundsätzlich möchte ich es knapp halten, aber natürlich treffend. Der Zweitgutachter hat wirklich nur begutachtet. Das Verfahren ist schon länger her, Druckfreigabe ebenfalls. Die Bücher kämen jetzt also wohl recht unerwartet, andererseits sind in meinem Fach lange Veröffentlichungszeiten nicht unüblich.
Ach ja, und würdet Ihr an die Privatanschrift senden (die Gutachter sind, glaube ich, inzw. beide emeritiert)? Als Paket bzw. Brief mit Einschreiben, oder ist das blöd? Ich wüsste natürlich gern, ob die Bücher auch angekommen sind. Die Adressen würde ich wohl beim Institut erfragen. DV und ZG anzumailen deshalb und die Bücher anzukündigen, wäre wohl eher unpassend, oder?

Ich danke schon mal für Anregungen, damit ich endlich auch das noch zu Ende bringen kann. (Und bitte nicht belehren, wie blöd ich mich anstelle, das weiß ich selbst. Danke.)
Also ehrlich, die "Do's" und "don'ts" der korrekten Verschickung von Diss-Belegexemplaren hättest du bei deinen letzten zehn Dissertationen doch wirklich mal lernen können ... :wink:

Eingeschweißtes Buch: Ich würd's aufmachen und die Karte hineinlegen. Das mache ich auch bei Geschenken so, weil es im Geschenkpapier (hier im Briefumschlag) ja eh' noch mal eingepackt ist, so dass die Folie als Schutz überflüssig ist.

Anrede: Ich würde das volle "Sehr geehrter Herr Professor Dr, XY" nehmen, weil es sich ja um einen Fall handelt, der mit der akademischen Position unmittelbar zu tun hat. So weit ich weiß, empfehlen das auch Benimmregeln: Wenn du dich an den Präsidenten des ortsansässigen Kaninchenzüchterverein in einer Kaninchenzüchterfrage wendest, ist "Herr Präsident" angemessen. Kommt beim Kaninchenzüchter vielleicht schräg, aber an Unis gibt es teilweise noch Anreden wie "Magnifizenz", da sind die volle Amtsbezeichnung und der Grad angemessen. Außer es sind berühmte 68er.

Text: Ich hab' keine Ahnung (ist ja nun mal nicht der Alltagsfall und bei mir liegt der Fall anders), aber ich denke, so lange man authentisch ist, kann man nichts falsch machen. Soll heißen: Wenn man sich irgendwelche Elogen abzwingt, obwohl der DV ein A***loch war, fühlen sich am Ende alle unwohl. Wenn man aber ehrlich ist, dann ergibt sich eigentlich fast von selbst, ob man eine eher distanzierte Grußformel wählt (wenn die Zusammenarbeit nicht intensiv war) oder der ganzen Sache einen persönlichen Touch geben möchte, weil die Betreuung die Arbeit wirklich voran gebracht hat. Wie hast du die Betreuung denn empfunden? Engagiert, herzlich, herausfordernd? "Inspirierend" ist doch gut - warum also nicht ein schlichtes "Ich möchte mich für die inspirierende Betreuung meiner Arbeit bedanken."

Abschiedsformel: Hmmh, beide sind alt? Haben sie dir im Laufe der Betreuung E-Mails geschrieben? Falls beide ... ähem ... eher konservativ sind, ist vielleicht "Hochachtungsvoll" korrekt (oder kommt zumindest gut an, vgl. meine Oma, 2015). Das "Hochachtungsvoll" ist erst mit dem Aufkommen der E-Mail verschwunden, deswegen kann es bei Ur-Gesteinen sein, dass sie das noch für völlig angemessen halten, weil ein so großer Teil ihres Berufsleben vor der E-Mail liegt. Was nimmst du denn normalerweise für berufliche Korrespondenz?

Privatanschrift: Würde ich nicht machen. Emeritierte Professoren sind auch noch irgendwie an die Uni angebunden, das jeweilige Institut leitet die Päckchen sicher weiter (vielleicht kannst du sie sogar persönlich abgeben, dann entfällt die Sache mit dem Einschreiben). Privatadresse würde ich deshalb nicht machen, weil das zu oft als Eindringen in die private Sphäre wahrgenommen wird - würde ich auch nicht wollen.

Einschreiben: Nein, kein Einschreiben, mit der Unsicherheit musst du leben. Zu deiner Beruhigung: Die Post ist wirklich so gut, dass verlorene Päckchen als schwarzer Schwan gelten können. Jedem ist es schon mal passiert, aber in Relation zu dem Volumen von Päckchen, die zu jedem gegebenem Zeitpunkt unterwegs sind, sind die Fälle wirklich verschwindend gering.

Anmailen (Ah, okay, es wurde gemailt): Nein, würde ich auch nicht machen. Du willst den Kontakt ja nicht neu beleben, sondern zum Abschluss bringen, oder? Das Verschicken der Bücher ist doch eine Art Schlusspunkt, bei einer E-Mail vorab könnten sich die Gutachter gedrängt fühlen, zu antworten.
fertig

Re: Persönliche Widmung in Dissertation

Beitrag von fertig »

Hallo Koenigsportal,

ich stehe bald ebenfalls vor dem Versenden der Belegexemplare und versuche auch noch die richtige Form zu finden. Bei dir scheint die Situation ja aber etwas anders zu sein, da sowohl DV als auch ZG emeriert sind.

Ich finde es schwer, pauschal zu antworten, denn es hängt doch sehr stark davon ab, welches Verhältnis du zu beiden hattest. Hast du extern promoviert? Es ist für mich schon ein Unterschied, ob man sich sehr regelmäßig sieht, auch über Dinge jenseits der Diss spricht und sprechen muss, sich kennenlernt, etc. oder sich konstruktiv über die Arbeit und nichts als die Arbeit austausch. (Nicht dass ich das jetzt bewerten würde; ich hätte mir für mich manchmal eher letzters gewünscht) DV: Hattest du über mehrere Jahre wenige Male Kontakt und dabei diese hilfreichen Hinweise? Dann würde ich das Verhältnis als professionell distanziert sehen und entsprechend alle Höflichkeitsformen einhalten. ZG: WEnn du ihn/sie eigentlich (fast) nie gesehen und gesprochen hast, würde ich es sehr knapp halten (Anrede, Dank für die BEgutachtung, Schlussformel).

Eingeschweißt würde ich die Bücher nicht versenden. Ich persönlich schreibe gerne in das Buch. Aber die Idee mit der Karte ist auch sehr schön.

Zu den Adressen: Ich würde beim Institut nachfragen, ob DV und ZG dort noch ein Postfach haben, das sie leeren. Wenn ja, auf jeden Fall eher dorthin schicken. Bei der PRivatadresse wäre mir ebenfalls nicht wohl.
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Re: Persönliche Widmung in Dissertation

Beitrag von abc82 »

Ich muss nun auch ran und weiß nicht, was ich schreiben soll. Habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Doktorvater aber nun weiss ich nicht, was erwartet wird. Ich würde es lieber knapp halten und nur einen Satz schreiben, möchte aber nicht, dass es falsch ankommt. Und was soll man überhaupt schreiben? In der gedruckten Danksagung ist er ja auch schon drin. Handschriftlich kommt doch eigentlich nun noch das gleiche rein?

Und mein Zweitbetreuer war eben mein Zweitbetreuer. Gutachten und fertig. Was soll ich denn da für eine persönliche Widmung schreiben?

Ideen sind gefragt. :blume:
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Re: Persönliche Widmung in Dissertation

Beitrag von Koenigsportal »

Danke für die Rückmeldungen.

@itsme: So förmlich kann ich das auf gar keinen Fall machen, das hätte in meinem Fall etwas Absurdes. Die Kommunikation lief immer über "Liebe(r) Herr/Frau X", "Hallo Frau X" usw. bzw. "Viele/beste/herzliche Grüße" oder auch einfach nur "Gruß". "Mit freundlichen Grüßen" kam eher selten vor. Aber durch Deinen Beitrag ist mir noch mal deutlich geworden, welchen Ton ich eher anschlagen kann und welchen eben nicht, weil er an meinem Institut unüblich ist.

@fertig: Wir haben uns eher selten gesehen, aber trotzdem kein vollkommen nüchternes Verhältnis. Intellektuell funktionierte es ganz gut, aber zwischenmenschlich ist es ungeschmeidig. Grundsätzlich mochte/mag "man" sich aber durchaus.

@abc: Ich werde jetzt wohl das zum Buch schreiben, was in ähnlicher Form in meinen Danksagungsentwürfen formuliert war. Beim ZG wird es nichts Persönliches geben (beim DV in der Form wohl auch nicht wirklich), nur eben Dank für die Übernahme des Gutachtens, evtl. noch mit einem Adjektiv (bereitwillige, spontane, zügige oder ähnlich).

Und danke noch für den Tipp, die Bücher am Institut abzugeben. Das sollte funktionieren.
"Do what you can, with what you've got, where you are." (Th. Roosevelt)
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