Nachfrage beim Doktorvater ohne ungeduldig zu wirken..

[DarthNeo]

Hallo zusammen,

Ich habe Mitte Februar nach Absprache mit meinem Doktorvater meine Dissertation zur Vorauskorrektur per E-Mail eingereicht. Zuvor hat mir mein DV mitgeteilt, dass er sehr gespannt auf meine Ergebnisse ist, sich bei ihm allerdings einiges an Arbeit aufgestaut hat. In einem persönlichen Gespräch hat er mir zudem mal gesagt, dass er Vorauskorrekturen grundsätzlich nur innerhalb der Semesterferien vornimmt.

Jetzt sind mittlerweile mehr als 2 Monate vergangen und ich habe nichts von ihm gehört. Die Semesterferien sind auch vorbei. Ich habe leider auch keine Bestätigung erhalten, dass die E-Mail überhaupt irgendwann mal angekommen ist ( bisher gab es mit dem Versand aber nie Probleme). Normalerweise ist mein DV von der ganz schnellen Truppe, weswegen ich mir so langsam Sorgen mache.

Mein Problem ist: Ich möchte nachfragen, ob er die Arbeit überhaupt erhalten hat, aber OHNE dass er denkt, ich würde ihm Druck machen wollen. Er war zu mir immer sehr großzügig was die Abgabefristen angeht, so dass ich hier in kein Fettnäpfchen treten möchte... Wart Ihr auch mal in einer vergleichbaren Situation? Wie fragt man hier am besten nach, ohne den Professor zu verärgern?

Viele Grüße und Danke für Eure Mühen,

DarthNeo

[itsme]

Was spricht dagegen, die E-Mail so ähnlich zu formulieren, wie du den Forumsbeitrag verfasst hast? "Sehr geehrter Herr Professor Dr. XY, mir ist bewusst, dass ... Trotzdem hoffe ich, dass sich die Gelegenheit ergeben hat, die Vorabkorrektur vorzunehmen, so dass ich das SoSe (oder anderer, geeigneter Zeitraum) zur Überarbeitung nutzen kann, um die Arbeit dann am xx.xx.2015 (Treffen des Promotionsausschusses) offiziell einzureichen."

Leg' deinen Zeitplan offen und überlaß' ihm, daraus die Schlüsse zu ziehen. Gut sind vor allem Ich-Botschaften (Warum liegt dir die zügige Korrektur besonders am Herzen? Wartet z.B. ein Job?) und Bilder, die Dringlichkeit ausdrücken (du sitzt auf Kohlen, bist gespannt wie ein Flitzebogen auf seine Meinung, ...) - so lenkst du davon ab, dass du ihm eigentlich auf die Füße trittst und er seinen Job machen soll. Gutes Gelingen!

[Zwonk]

Vielleicht geht mir das Gespür für die feineren Töne ja völlig ab, aber hier würde ich einfach nachfragen, ob er schon absehen kann, wann es eine Rückmeldung geben wird. Das hat mit "unter Druck setzen" doch gar nichts zu tun. Der DV hat angeboten, die Diss mal durchzugucken und Du willst Dein Promotionsverfahren in Gang setzen. Daß jemand mit einer nach eigenem Empfinden faktisch fertigen Diss nicht noch ein halbes Jahr warten will, bis er die einreicht, ist doch klar. Wenn man das höflich formuliert und in der Mail nochmal deutlich macht, daß man weiß, daß er viel zu tun hat, ist das doch kein Problem.

PS. Das Nachfragen, ob die Mail angekommen ist, wirkt nach zwei Monaten komisch. Wenn ich aus irgendwelchen Gründen (Netzverbindung instabil, Mailserver wird gerade gewartet etc.) fürchte, daß meine Mails nicht ankommen, dann hake ich innerhalb der ersten drei Tage nach und nicht nach zwei Monaten. Wenn bei mir jemand nach zwei Monaten fragen würde, ob ich seine Mail bekommen habe, dann würde ich sofort davon ausgehen, daß er wissen will, was ich in der dort beschriebenen Angelegenheit schon unternommen habe. Und dann kann er das auch gleich direkt fragen